2016-08-15 12:42:00

Papst zu Mariä Himmelfahrt: Misshandelte Frauen in den Himmel heben


Papst Franziskus hat am Montag zum Fest Mariä Himmelfahrt an misshandelte und versklavte Frauen erinnert. Erst am Freitagabend hatte er am Stadtrand von Rom frühere Zwangsprostituierte besucht; beim Angelus auf dem Petersplatz betonte er nun: „Denken wir besonders an jene Frauen, die von der Last des Lebens und dem Drama der Gewalt überwältigt werden, an die Frauen, die Sklavinnen der Schikane der Mächtigen sind, an die Mädchen, die gezwungen sind, unmenschliche Arbeiten zu verrichten, an die Frauen, die genötigt werden, ihren Geist und ihren Körper der Gier der Männer auszuliefern. Möge für sie so bald wie möglich ein Leben in Frieden, Gerechtigkeit und Liebe beginnen, in Erwartung des Tags, an dem sie sich endlich von Händen ergriffen fühlen, die sie nicht misshandeln, sondern sie zärtlich trösten und in den Himmel heben.“

Auch Maria habe auf ihrem irdischen Weg bergige Strecken überwunden, bis hin zur letzten leidvollen Etappe des Kreuzwegs, wo sie das Geheimnis des Leidens Christi begleitet habe. „Maria, ein Mädchen, eine Frau, die in ihrem Leben viel gelitten hat, lässt uns an diese Frauen denken, die viel zu Leiden haben. Bitten wir den Herrn, dass er selbst sie bei der Hand auf ihrem Lebensweg führe und sie aus diesen Sklavereien befreie.“ „Nun aber besteigt sie den Berg des Herrn, eine Frau, mit der Sonne bekleidet, den Mond unter ihren Füßen und einen Kranz von zwölf Sternen um ihr Haupt” - eine Paraphrase aus der Ersten Lesung dieses Tags aus der Offenbarung des Johannes, dem letzten Buch der Bibel. Franziskus wörtlich:

„Sie war die Erste, die an den Sohn Gottes glaubte, die Erste, die mit Leib und Seele im Himmel aufgenommen wurde. Sie empfing als Erste Jesus in ihren Armen, als er noch ein Kind war, und sie ist die Erste, die in seinen Armen im ewigen Reich des Vaters empfangen wird. Es war Maria, das bescheidene, einfache Mädchen aus einem abgelegenen Dorf am Rande des Reiches, eben weil sie das Evangelium empfangen und gelebt hatte.“

Die Himmelfahrt Mariens sei ein großes Geheimnis, das jeden von uns in seiner Zukunft betreffe, fuhr Franziskus fort. Das heutige Fest kündige einen „neuen Himmel und eine neue Erde“ an, mit dem endgültigen Sieg Christi über den Tod und das Böse. Der Lobgesang des bescheidenen Mädchens aus Galiläa werde somit zum Lobgesang der gesamten Menschheit, zu der sich der Herr hinunterbeuge, um die bescheidenen Kreaturen in den Himmel aufzunehmen.

„Und nun wenden wir uns im Vertrauen an Maria, die liebliche Königin des Himmels, und bitten sie: Gib uns Tage des Friedens, wache über unserem Weg und gib, dass wir deinen Sohn voll Freude im Himmel sehen.“

Nach dem Angelus rief der Papst die Gläubigen zum Gebet für Menschen in Konfliktgebieten auf. Vor allem erinnerte er an die Bewohner der Region Nord-Kivu im Kongo, wo es in jüngster Zeit wieder zu Massakern gekommen ist. „Diese Massaker werden seit einiger Zeit in schändlicher Stille verrichtet, ohne dass wir es überhaupt merken. Diese Opfer gehören leider zu den vielen Unschuldigen, die kein Gewicht in der Weltöffentlichkeit haben. „Möge Maria für alle Mitgefühl, Verständnis und den Wunsch nach Eintracht bereithalten“, so Franziskus. Er grüßte auch all jene, die nicht in Ferien gehen konnten, besonders die Kranken und Einsamen und jene, die sich in diesen Festtagen für die Gemeinschaft einsetzen.

(rv 15.08.2016 cz)








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