2016-08-12 09:30:00

Nach dem Mittagessen: „Nächstes Mal laden wir den Papst ein!“


Es war sehr familiär: Papst Franziskus hatte an diesem Donnerstag 21 syrische Flüchtlinge zum Mittagessen eingeladen, man unterhielt sich über ihr Leben in Italien, und es gab Geschenke für die Kinder. Es waren die Flüchtlinge, die der Vatikan aufgenommen hat: Eine erste Gruppe hatte Papst Franziskus Mitte April beim Rückflug von der Insel Lesbos mitgenommen, eine zweite Gruppe war im Juni dazu gekommen.

Im Namen des Vatikans kümmert sich die Gemeinschaft Sant’Egidio um diese Menschen. Daniela Pompei, Verantwortliche für die Flüchtlingsarbeit der Gemeinschaft, war beim Essen dabei und berichtet von den Integrationserfolgen dieser Menschen: „Die Unterhaltung mit dem Papst fand in Italienisch statt. Die Menschen haben seit April die Sprache gelernt und dann von ihrem Leben erzählt: woher sie kommen, von ihrem Land, ihren Städten, aber auch davon, was sie in Rom machen.“

Bei den Kindern hätte es etwas länger gedauert: Sie hätten in Anwesenheit des Papstes erst ihre Schüchternheit ablegen müssen, berichtet Pompei, aber dann hätten sie angefangen, zu spielen und zu lachen, was auch den Papst sehr gefreut habe.

„Der Papst wollte noch einmal die Menschen treffen, die von Lesbos gekommen sind“, berichtet Pompei. Er wolle weiter an der Geschichte dieser Menschen teilhaben. Dass sich ihr Leben verbessert habe, könne man am Geschenk für den Papst sehen, an den von den Kindern gemalten Bildern: „Dort kann man Kinder im Meer sehen, aber auf den jüngeren Bildern auch schöne Sachen und Häuser, die ohne fallende Bomben gemalt sind.“

Sie seien in Italien quasi noch einmal geboren worden, hätten die Flüchtlinge formuliert. „Die Kinder lernen die Sprache und gehen zur Schule, ein Jugendlicher will demnächst auf die Zahntechnikerschule gehen. Auch einige Eltern wollen noch einmal studieren und überlegen, welche Arbeit sie sich suchen könnten. Schließlich seien sie das Arbeiten gewöhnt und wollten selber für sich sorgen.“

Ihre Beziehungen und Freundschaften, mit Christen wie mit Muslimen, ihre Häuser und Gemeinden in Syrien seien zerstört, der Krieg habe alles verändert. „Die erste wirklich gute Erfahrung für sie war die des Flugzeuges, das sie mitgenommen hat“, also für die erste Gruppe der Papstflieger. „Die zweite wirklich gute Erfahrung: Das Mittagessen und die Begegnung gestern. Das nächste Mal, hat einer gesagt, bereiten wir ein syrisches Essen für den Papst vor!“

(rv 12.08.2016 ord)








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