2016-08-06 12:55:00

Philippinen: Erzbischof warnt vor Drogenkrieg


Erzbischof Socrates Villegas warnt vor einem Drogenkrieg in seinem Land. Er äußerte sein Bedenken auf die von Staatspräsident Rodrigo Duterte erzwungenen willkürlichen Exekutionen von Drogenschmugglern und Süchtigen. Damit werde das Ganze in ein Schlachtfeld verwandelt. Das Blutvergießen soll gestoppt werden, sonst ersetze man die „Generation der Drogensüchtigen“ mit einer „Generation von Straßenmördern“, warnte der Erzbischof von Lingayen-Dagupan und Vorsitzende der philippinischen katholischen Bischofskonferenz in einer Botschaft aus der örtliche Medien am Samstag zitierten.

„Verbrechen nicht durch andere Verbrechen bekämpfen“

Seit der Amtseinführung des neuen Präsidenten Duterte Ende Juni sind nach Schätzungen philippinischer Menschenrechtler rund 500 Menschen bei außergerichtlichen Tötungen ermordet worden. Die Mordserie an Drogenhändlern und suchtkranken Menschen wird dabei von großen Teilen der Bevölkerung in dem größten katholischen Land Asiens gebilligt. Die Mehrheit der Filipionos hat Duterte gerade wegen seines Versprechens gewählt, als „starker Mann“ mit der Kriminalität und anderen sozialen Übeln aufzuräumen.

Dutertes Rezept gegen Drogenkriminalität ist so simpel wie brutal: Drogenhändler und Drogenkonsumenten sind zur Tötung durch Polizei und Killerkommandos freigegeben. Begleitet wird dies von martialischer Rhetorik: Er werde sie alle umbringe, drohte der Präsident in einer Rede am Freitag erneut Drogendealern. „Wenn ihr Ämter bekleidet, Soldaten, Polizisten oder Bürgermeister seid, seid ihr als erstes dran“, kündigte der 71-Jährige an. Die philippinischen Bischofskonferenz hatte bereits vergangene Woche unter dem Motto „Du sollst nicht töten“ eine Protestkampagne gegen Dutertes Drogenkrieg gestartet.

(kap 06.08.2016 mg)








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