2016-08-03 14:42:00

D/Syrien: Hilfswerke warnen vor „falschen“ Hilfskorridoren


AWO International, CARE, Save the Children, World Vision und 35 weitere Hilfsorganisationen sind besorgt über den gemeinsamen Vorstoß von Russland und Assads Armee, sogenannte „humanitäre Korridore“ für die belagerte Stadt Aleppo einzurichten. Die Unterzeichner des Appells halten dieses Vorhaben „nicht für eine humanitäre Hilfsmaßnahme“. Ihr Argument lautet: Eine wirkliche humanitäre Hilfsaktion würde die Bewohner von Aleppo nicht zu der Wahl zwingen, entweder in die Arme ihrer Angreifer zu fliehen oder in den belagerten und bombardierten Stadtteilen zu bleiben.

Die Hilfswerke rufen stattdessen zu Maßnahmen auf, damit die UNO den Schutz aller Menschen, die die Stadt freiwillig verlassen wollen, gewährleiste und überwache. „Wir befürchten, dass die Korridore eine humanitäre Katastrophe nicht verhindern, sondern vielmehr die verbleibenden Menschen in große Gefahr bringen würden“, so der gemeinsame Aufruf. Einen angeblich „sicheren Fluchtweg“ anzubieten, dürfe nicht im Umkehrschluss bedeuten, dass die verbleibenden Menschen zu militärisch legitimierten Zielen werden. „Die Stadt darf nicht zu einem weiteren Ort des Massensterbens werden“, so der Appell. Wenn Russland eine humanitäre Katastrophe in Aleppo abwenden wolle, „sollte es mit aller Kraft die Forderung der UNO unterstützen, dass die Konfliktparteien wöchentlich eine 48-stündige Feuerpause einhalten“.

(pm 03.08.2016 mg)








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