2016-08-01 11:15:00

Schweiz: Gotthard ist wie der Sinai


„Die Schweiz baut keine Mauern oder Grenzzäune, sondern Brücken und Tunnel, die Völker und Kulturen verbinden.“ In seiner Ansprache zum 1. August – dem Schweizer Nationalfeiertag – regt der Basler Bischof Felix Gmür zum Nachdenken an über den Gotthard als wichtiges Symbol für die Identität der Schweiz. Der Bau der Gotthardstraßen und Eisenbahntunnel sei nicht nur eine Meisterleistung der Ingenieurkunst, sondern auch Ausdruck eines gelungenen Dialogs zwischen Kulturen und Religionen.

Der Gotthard stehe u.a. auch für die kraftvolle Zusammenarbeit von Menschen verschiedener Konfessionen „unter dem Dach einer gemeinsamen Vision“, so Bischof Gmür. Beim neuen Gotthard-Basistunnel kämen praktisch alle Weltreligionen in den Blick. Damit ist der Gotthard Ausdruck eines gelungenen Dialogs – anders als beim biblischen „Turmbau zu Babel“.

Bischof Gmür bezeichnet das Gotthard-Gebirgsmassiv als „Schweizer Sinai“. Eine Formulierung, die er vom Schweizer Schriftsteller Peter von Matt übernimmt. Die Bezeichnung als Schweizer Sinai bringt die zentrale Bedeutung des Gotthards für Bischof Gmür auf den Punkt: Ein Berg, der verbindet. Das biblische Volk Israel habe den Berg Sinai als Bezugspunkt seiner Identität, die Schweizerische Eidgenossenschaft den Gotthard.

 

(kath.ch/pm 01.08.2016 mg)








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