2016-07-14 11:37:00

Kolumbien: Staatsanwalt untersucht Ermordung von Häftlingen


Die Staatsanwaltschaft in Kolumbien untersucht Hinweise auf die Ermordung von rund 400 Häftlingen in einem Gefängnis der Hauptstadt Bogotà in den vergangenen Jahren. Bereits im Februar hatte die Justiz mitgeteilt, dass sie Hinweise auf Folterpraktiken in der Haftanstalt „La Modelo“ erhalten habe. So gebe es Berichte über die Vierteilung und Zerstücklung von Insassen.

Die Ermittlungen stützen sich unter anderem auf Aussagen ehemaliger Paramilitärs, die während der Präsidentschaft von Alvaro Uribe (2002-2010) ihre Waffen niederlegten. Die Gewalt sei vor allem auf Kämpfe zwischen rivalisierenden linken Guerillabanden und rechten Paramilitärs zurückzuführen, die im gleichen Gefängnis untergebracht worden seien, berichten kolumbianischen Medien.

Die Staatsanwaltschaft kündigte an, auch in weiteren Gefängnissen des Landes ähnliche Untersuchungen durchzuführen. Der jahrzehntelange Bürgerkrieg in Kolumbien forderte über 220.000 Menschenleben. Nach erfolgreichen Friedensverhandlungen zwischen Regierung und Guerilla wird für die nächsten Wochen die Unterzeichnung eines Friedensvertrages erwartet.

(kna 14.07.2016 sk)








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