2016-07-11 09:43:00

D: Woelki fordert Medizin für alle


Medizin für alle: Das fordert der Kölner Kardinal Reiner Maria Woelki. Auch Menschen ohne gültigen Aufenthaltsstatus in Deutschland und ohne Krankenversicherung bräuchten ärztliche Versorgung und Medikamente, sagte der Erzbischof am Sonntag in einer Videobotschaft.

Für die meisten Deutschen sei der Gang zum Arzt etwas völlig Selbstverständliches: „Man zückt seine Krankenkassenkarte, gibt ein paar Daten an und schon wird alles geregelt. Wie anders sieht das bei Menschen aus, die leider bei uns im Land nicht krankenversichert sind? Bei unseren Mitbürgern aus den neuen EU-Ländern, die ebenfalls nicht versichert sind? Wie sieht das aus bei den Menschen, die sich illegal als Flüchtlinge in unserem Land aufhalten? Geschätzt über eine halbe Million Menschen leben anonym in Deutschland. Aber auch die verletzen sich, werden plötzlich krank oder von schweren Schmerzen geplagt!“

Woelki ist Schirmherr der „Malteser Migranten Medizin“, die seit 15 Jahren in inzwischen etwa 15 deutschen Städten arbeitet. „Die Ärzte und Notfallhelfer, die hier im Einsatz sind, fragen nicht lange nach dem Versicherungsschutz. Sie sehen die Not und helfen so schnell und so gut es geht. Schon über hunderttausend Menschen wurde so in den letzten Jahren spontan und ohne Bürokratie schnell geholfen.“

Ganz gleich, ob es sich um die Folgen eines Unfalls, um eine schwere Tumorerkrankung oder um eine Schwangerschaft handle – die Malteser seien „einfach da, wenn sie gebraucht werden“, so Kardinal Woelki. „Für mich ist dieses Engagement beispielhaft für christliches Handeln. Hier wird nicht lange geredet. Dem Notleidenden wird einfach nur spontan geholfen.“ Und zwar „medizinisch und menschlich“.

 

(domradio 11.07.2016 sk)








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