2016-07-08 14:12:00

Südtirol: Josef Mayr-Nusser wird seliggesprochen


Papst Franziskus hat an diesem Freitag einen Waffen-SS-Verweigerer als Märtyrer anerkannt. Damit wird der Weg frei zu einer Seligsprechung von Josef Mayr-Nusser, der 1945 während seiner Verbringung ins KZ Dachau starb. Er wird am 18. März des kommenden Jahres in Bozen „ins Buch der Seligen eingetragen“, wie die liturgische Formulierung heißt.

Das Bistum hat den Termin am Freitag bestätigt. Bischof Ivo Muser würdigte Mayr-Nusser als „überzeugten und überzeugenden Christen“, der „Farbe bekannt“ habe. Grundlegend für den künftigen Seligen sei das Wort aus der Apostelgeschichte gewesen, dass man Gott mehr gehorchen müsse als den Menschen.

Josef Mayr-Nusser wurde 1910 in Bozen geboren. In einem religiösen Umfeld aufgewachsen, schloss er sich der Katholischen Jugend an. 1942 heiratete er; im September 1944 wurde er zum deutschen Militär eingezogen und ohne sein Zutun der Waffen-SS zugeteilt. Nachdem er aus Gewissensgründen den SS-Eid verweigert hatte, wurde er zum Tode verurteilt. Auf dem Weg ins Konzentrationslager Dachau starb Josef Mayr-Nusser am 24. Februar 1945 in einem Viehwaggon bei Erlangen an den Folgen der Haft. 1958 wurde seine sterbliche Hülle nach Südtirol überführt und 1963 an der Außenmauer der Kirche von Lichtenstern am Ritten beigesetzt.

(rv/kap 08.07.2016 sk)








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