Weltweit würdigen Vertreter aus Politik und Religion den verstorbenen Friedensnobelpreisträger
Elie Wiesel. Der Überlebende der Konzentrationslager Auschwitz und Buchenwald war
am Samstag im Alter von 87 Jahren in New York gestorben. Er hatte zahlreiche Publikationen
über den Holocaust veröffentlicht und 1986 den Friedensnobelpreis für seinen Einsatz
gegen Gewalt und Rassismus erhalten.
Bundeskanzlerin Angela Merkel erklärte, sie werde Wiesels „Geradlinigkeit, Konsequenz
und Bereitschaft zur Versöhnung nie vergessen“. Bundespräsident Joachim Gauck kondolierte
Wiesels Frau Marion Esther zum Tod ihres Mannes und schrieb: „Wir haben einen großartigen
Menschen und außerordentlichen Gelehrten und Schriftsteller verloren.“ Dem Überlebenden
von Auschwitz und Buchenwald sei die Einhaltung und Durchsetzung der Menschenrechte
ein Herzensanliegen gewesen.
„Er war ein lebendes Denkmal“, sagte US-Präsident Barack Obama. Wiesel sei „eine der großen moralischen Stimmen unserer Zeit“ und „Gewissen der Welt“ gewesen. Trotz des erlittenen Leids habe er nie den Glauben an die Menschlichkeit verloren.
Der Bamberger katholische Erzbischof Ludwig Schick dankte über Facebook und Twitter Elie Wiesel für sein Leben und Wirken. Er sei ein „vorbildlicher Humanist auf religiöser Basis“ gewesen. Seine Botschaften von Erinnerung und Versöhnung, von Wahrheit und Frieden seien bleibende „Rufe an uns“, schrieb Schick, der auch Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz ist.
Der 1928 im rumänischen Sighet geborene Wiesel hatte 1986 auf Vorschlag des Deutschen Bundestages den Friedensnobelpreis erhalten. Mit seiner Frau gründete er die Elie-Wiesel-Stiftung, die sich vor allem unter Jugendlichen gegen Intoleranz und Gleichgültigkeit einsetzt. Ende 2014 erhielt er den Ehrendoktortitel der Päpstlichen Universität Johannes Paul II. im polnischen Krakau.
(kna 03.07.2016 gs)
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