D: Marx würdigt Benedikt XVI. zu seinem Priesterjubiläum

Kardinal Reinhard Marx hat am Mittwoch, 29. Juni, im Freisinger Mariendom den dort vor 65 Jahren zum Priester geweihten emeritierten Papst Benedikt XVI. als „großen Geistlichen“, „theologischen Inspirator“ und „bis heute väterlichen Freund“ gewürdigt. „Ich habe dem Papst geschrieben, und wir schicken nachher noch einen Gruß als Dank für sein großartiges Wirken“, sagte der Erzbischof von München und Freising beim Gottesdienst mit zahlreichen Priesterjubilaren, darunter auch zwei aus dem Weihejahrgang von Benedikt XVI. Eingeladen waren Priester, die in diesem Jahr den 25., 40., 50., 60. oder 65. Jahrestag ihrer Priesterweihe feiern. Die Werke des emeritierten Papstes seien „immer wieder eine Quelle der Ermutigung für den priesterlichen Dienst“, sagte Kardinal Marx. „Bis heute verfolgt er aufmerksam, was in unserem Bistum passiert.“ 

„Ein solcher Jubiläumstag lädt uns ein zurückzublicken“, sagte der Kardinal. Allerdings dürfe diese Rückschau nicht dazu verleiten, Nostalgie zum beherrschenden Gefühl zu machen. „Hüten Sie sich davor“, appellierte Marx an die Priester. Vielmehr müsse sich jeder Priester ein Leben lang fragen: „Habe ich immer wieder den Aufbruch gewagt und zugelassen, dass Gott das letzte Wort hat?“ Marx erinnerte daran, dass Gott Petrus als Felsen der Kirche auserkoren habe und an die damit verbundene „Provokation Gottes, die Kirche so sichtbar zu machen, dass die Menschen denken, wenn sie einen Priester anschauen: Das ist die Kirche.“ Umso wichtiger sei es, sich „immer wieder in Treue und Loyalität um den Nachfolger Petri zu versammeln, auch wenn uns vielleicht nicht immer alles gefällt“. Auch wenn es „manchmal bedrückend“ sei, sei es „immer erfüllend“, sich zu vergegenwärtigen: „Gott hat uns in seinen Besitz genommen und gesagt: Du gehörst zu mir.“

(pm 29.06.2016 cs)