2016-06-25 18:00:00

Bartholomaios: „Den konziliaren Prozess wiederbeleben“


Auf Kreta geht das panorthodoxe Konzil zu Ende. Am Samstagabend ergriffen auf einer öffentlichen Schlusssitzung die Leiter der orthodoxen Landeskirchen, die an der Versammlung teilgenommen haben, das Wort und würdigten das Erreichte. Der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. von Konstantinopel sagte:

„In dieser Woche haben wir alle, in diesem Obergemach versammelt, die lebensspendende Gnade des Heiligen Geistes erlebt. Wir haben unsere Erfahrungen und Sorgen ausgetauscht – offen und ehrlich, aber zugleich voller Respekt und auf brüderliche Art. Wir haben Geschichten und Beispiele erzählt – in Verantwortung und Sensibilität untereinander und gegenüber den Gläubigen unserer Kirchen, ja der ganzen Welt.“

Das Ehrenoberhaupt der orthodoxen Gläubigen in aller Welt ging unumwunden auf die Schwierigkeiten ein, die dieses Konzil begleitet haben. Mehrere orthodoxe Kirchen, darunter die russische, sind den Beratungen auf Kreta ferngeblieben.

„Trotz aller Unzulänglichkeiten anerkennen wir, dass dieses heilige Konzil uns die Gelegenheit gibt, den konziliaren Prozess wiederzubeleben, so dass kirchliche Konzilien von neuem zur kanonischen und natürlichen Art und Weise werden, um die orthodoxe Einheit zu erreichen und auszudrücken.“

Bartholomais deutete damit an, dass es in der Zukunft häufiger zu solchen konziliaren Versammlungen kommen könnte - eine Möglichkeit, um jetzt noch fernstehende orthodoxe Kirchen doch noch mit ins Boot zu holen.

Der Patriarch legte auf der Schlusssitzung ein ausdrückliches Bekenntnis zur Ökumene ab: „Alle von uns haben die vitale Bedeutung des Dialogs mit anderen christlichen Kirchen betont.“ Und er wandte sich auch ausdrücklich an die Beobachter von anderen christlichen Kirchen, die an der Auftakt- und an dieser Schlussveranstaltung des Konzils teilnehmen durften. „Im Namen all unserer orthodoxen Schwesterkirchen, der Vorsteher der selbständigen orthodoxen Kirchen und dieses heiligen und großen Konzils bitten wir Sie, unsere Grüße und unsere Liebe Ihren Kirchen und kirchlichen Organisationen zu überbringen.“

(rv 25.06.2016 sk)








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