2016-06-14 09:02:00

Slowakei: Fehlendes historisches Dokument gefunden


Das von sowjetischen und russisch-orthodoxen Vertretern lange behauptete Fehlen einer Beurkundung der Kirchenunion von 1646 zwischen der ruthenischen byzantinischen Ortskirche im Karpatengebiet und dem Papst in Rom ist jetzt widerlegt worden. Das Argument, wonach für diese Union - und damit für die Errichtung der griechisch-katholischen Kirche im Ruthenengebiet - weder ein Dokument noch ein sonstiger Beleg existiere, war ein Vorwand für die Liquidation der griechisch-katholischen Kirche 1946 und ihre Zwangseingliederung ins Moskauer Patriarchat. Die Zwangseingliederung erfolgte im Zuge der „Lemberger Synode“ (Lwiw Sobor) vor 70 Jahren. Das historische Faktum der sogenannten Uschgoroder Union von 1646 war damals bestritten worden.

Wie die Pressestelle der Slowakischen Bischofskonferenz am Montag berichtete, sei der epochale Fund der Originalurkunde über den Unions-Abschluss 1646 am Freitag in einer Pressekonferenz im griechisch-katholischen Erzbischöflichen Ordinariat im ostslowakischen Presov der Öffentlichkeit präsentiert worden. Damit sei gesichert, dass die Aufnahme der Kirchengemeinschaft mit dem Papst durch die byzantinische Kirche im damaligen Königreich Ungarn tatsächlich stattgefunden habe.

Das vorgelegte Dokument ist mit 24. April 1646 datiert. Es trägt die Unterschriften von mindestens 63 Priestern. Aufgefunden wurde es laut den Angaben von dem griechisch-katholischen Priester Juraj Grados am 4. Mai 2016 im Faszikel der Familie Drugeth aus Hummene im Staatsarchiv in Presov. Die länderübergreifende und historische Bedeutung des Funds wurde dadurch unterstrichen, dass die Präsentation nicht nur vom Presover Metropoliten Jan Babjak, sondern auch vom Eparchen von Mukatschewo in der benachbarten Ukraine, Bischof Milan Sasik, vorgenommen wurde.

(kap 13.06.2016 mg)








All the contents on this site are copyrighted ©.