2016-06-14 14:16:00

EU will Radikalisierung Jugendlicher bekämpfen


Die EU-Kommission will gezielter gegen Radikalisierungen junger Europäer vorgehen. Besonders extremistische Propaganda im Internet und Radikalisierung in Gefängnissen seien ein wachsendes Problem, sagte EU-Innenkommissar Dimitris Avramopoulos am Dienstag in Brüssel.

Als das wichtigste „Schlachtfeld“ zur Bekämpfung von Radikalisierung bezeichnete der Innenkommissar das Internet. Es sei der Ort, an dem die jungen Menschen das „Gift“ der Radikalisierung aufnähmen. Der Fall Orlando habe gezeigt, dass sich auch Menschen allein radikalisieren könnten, fern von Konfliktregionen wie Syrien.

Die EU-Kommission will nach eigenen Angaben die Medienkompetenz junger Menschen fördern, damit sie Informationen kritisch einordnen können. Zudem wolle man mit der IT-Branche zusammenarbeiten, um die Verbreitung illegaler Inhalte zu stoppen, die zu Gewalt aufrufen.

EU-Bildungskommissar Tibor Navracsics sagte, die meisten Jugendlichen, die in Terroranschläge in Paris und Brüssel verwickelt waren, seien in unserer Gesellschaft aufgewachsen und zur Schule gegangen. Bildung sei ein Schlüsselelement, um gegen Radikalisierung vorzugehen. „Wir brauchen Bildung innerhalb und außerhalb des Klassenzimmers“, so Navracsics.

Zu den Maßnahmen, die die Kommission vorstellte, gehört auch ein Austausch erfolgreicher Projekte zum Beispiel von Jugendzentren, Sportvereinen oder Unternehmen. Zudem sollen Schulungen für Lehrer, Sozialarbeiter und anderes Fachpersonal angeboten werden. Auch die Forschung auf dem Gebiet soll gefördert werden. Der EU-Kommission zufolge haben sich bislang etwa 4.000 EU-Bürger terroristischen Organisationen in Syrien und dem Irak angeschlossen.

 

(kna 14.06.2016 cz)








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