2016-06-11 10:55:00

Auch georgische Kirche sagt Teilnahme am orthodoxen Konzil ab


Die Zahl der Absagen für das geplante Konzil der Orthodoxie in Kreta wächst weiter: Am Freitag traf auch der Heilige Synod der Orthodoxen Kirche von Georgien offiziell die Entscheidung, nicht an dem Panorthodoxen Konzil vom 19. bis 26. Juni auf Kreta teilzunehmen. Zuvor hatten bereits das Patriarchat von Antiochien und die Bulgarische Kirche durch Synodalbeschlüsse erklärt, nicht zu dem Konzil kommen zu wollen; ähnlich äußerte sich die serbisch-orthodoxe Kirche. Dagegen warnten die orthodoxen Kirchen von Zypern und Albanien vor einem Boykott der „Großen und Heiligen Synode“ der Orthodoxie.

Diese droht nun zunehmend ihren panorthodoxen Charakter zu verlieren. Die Bischofsversammlung der Serbischen Orthodoxen Kirche hatte deshalb zusammen mit ihrer Absage vorgeschlagen, das Treffen auf Kreta zwar abzuhalten, aber nicht als das geplante Konzil, sondern nur als eine weitere vorbereitende Versammlung.  Es bleibt nun abzuwarten, wie sich die nach der Zahl ihrer Gläubigen und Gemeinden weitaus größte orthodoxe Kirche, das Moskauer Patriarchat, entscheiden wird. Dessen höchstes Gremium, der Synod, soll wohl am Montag oder Dienstag zu einer entscheidenden Sitzung zusammentreten.

Währenddessen hält das Ökumenische Patriarchat von Konstantinopel an den Konzilsplänen fest. Erzdiakon Joannis Chryssavgis erklärte im Gespräch mit der amerikanischen römisch-katholischen Nachrichtenseite „Crux“, die Entscheidungen des Konzils hätten verbindlichen Charakter auch für die Kirchen, die nicht daran teilnähmen. Das Konzil wird seit 1961 vorbereitet und wäre die erste Kirchenversammlung dieser Art in der Neuzeit. Es soll vom 19. Juni bis 26. Juni auf Kreta stattfinden und der Einheit der 14 eigenständigen orthodoxen Kirchen dienen sowie innerorthodoxe Streitfragen klären und über die Beziehungen zur nichtorthodoxen Welt beraten.

 

(kna 11.06.2016 cz)








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