2016-06-10 13:51:00

Erzbischof Roche: Maria Magdalenas außerordentliche Rolle


Maria Magdalena wird liturgisch aufgewertet, indem ihr „gebotener Gedenktag“ zu einem Fest wird. Mit dem Dekret „Apostola Apostolorum" hat der Papst entschieden, sie den Aposteln gleichzustellen. Da ist der Papst in seiner Entscheidung sehr klar, betont der Sekretär der Liturgiekongregation, Erzbischof Arthur Roche.

Das Dekret erscheine in einem aktuell wichtigen Kontext, in dem über die Bedeutung und die Rolle der Frau für das Leben in der Kirche debattiert werde. Papst Franziskus sprach in der Vergangenheit ebenfalls oft über ihre Rolle. „Und sicherlich noch viel mehr im Kontext des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit. Bei der Auferstehung war Maria Magdalena die erste, die entdeckte, dass der Herr auferstanden ist und das Christus sich hier gezeigt hat, das war eine besondere Gnade. Ihr diese außerordentliche Rolle zu geben, zu den anderen Jüngern zu gehen, ihnen von der Auferstehung zu erzählen. Aus diesem Grund haben Papst Gregor der Große und Thomas von Aquin sie die Apostolin der Apostel genannt.“ Durch die Nachricht aus ihrem Mund konnten die Jünger in die Welt gehen und die Botschaft verkünden, betont Roche die Rolle von Maria Magdalena.

Maria Magdalena war zunächst eine Sünderin, die umkehrte und Jesus nachfolgte. Spätestens seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil war ihre herausragende Rolle bei Jesu Auferstehung herausgestellt. Doch ihre Rolle hat nicht nur aus biblischer Sicht einen Reiz, sondern kann auch als Vorbild für Frauen heute gelten. „Frauen haben einen ganz besonderen Platz in ihrer Rolle in der Familie, in der Gesellschaft und generell aufgrund ihrer natürlichen Fähigkeiten des Mitgefühls. Wir sehen das, wie sie in den Garten zu Christus gelassen wurde, durch ihr Mitgefühl, durch ihre große Liebe, die sie für ihn hatte: deswegen war sie fähig, ihn zu suchen.“ Das Treffen zwischen Christus und Maria Magdalena - die erste Begegnung des Auferstandenen überhaupt - sei der Moment für die gesamte Kirche gewesen, nicht mehr an den physischen Dingen festzuhalten, sondern die Auferstehung zu verkünden, die Verkündigung, die durch Maria Magdalena möglich wurde.

(rv 10.06.2016 pdy) 








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