2016-06-02 10:39:00

Italien: Uneinigkeiten in Flüchtlingsfrage


Italiens Innenminister Angelino Alfano hat die Forderung der italienischen Bischöfe nach einer großzügigeren Aufnahme von Flüchtlingen zurückgewiesen. „Wir haben ein großes Herz, aber wir können nicht alle aufnehmen“, sagte Alfano laut Medienberichten am Mittwoch in Ostia bei Rom. Italiener seien „die Weltmeister der Humanität“, aber als Innenminister müsse er auf die Einhaltung von Gesetzen drängen, so der Minister der christdemokratischen Mitte-rechts-Partei NCD.

Der Generalsekretär der Italienischen Bischofskonferenz, Bischof Nunzio Galantino, hatte jüngst mit Blick auf Hunderte Ertrunkene bei versuchten Überfahrten im Mittelmeer in den vergangenen Tagen von einer „Ohrfeige für die europäische Demokratie“ gesprochen. Galantino forderte besonders Europa zu mehr Humanität auf.

Die rechtspopulistische Partei Lega Nord nannte die Forderungen der Bischöfe laut italienischen Medien „irrwitzig, absurd und verantwortungslos“. Die katholische Kirche solle ihre Einnahmen aus der italienischen Religionsabgabe für die Flüchtlingsaufnahme bereitstellen sowie das Vermögen der Vatikanbank und ihren „unschätzbaren Immobilienbesitz“.

(kna 02.06.2016 mk)








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