2016-06-01 13:03:00

Hilfswerk: "Europa hat in seiner Asylpolitik versagt!"


Für das evangelische Hilfswerk Diakonie ist der Anstieg der Todesopfer im Mittelmeer eine direkte Folge des „Totalversagens“ der Asylpolitik der europäischen Nationalstaaten. Die Organisation vermisse „schmerzlich ernsthafte Bemühungen der europäischen Staatengemeinschaft, das Sterben im Meer zu beenden und das Leiden der Gestrandeten zu lindern“, so Diakonie-Direktor Michael Chalupka am Mittwoch in einer Aussendung. Es könne nicht sein, dass ein europäisches Aufnahme- und Verteilsystem noch nicht in Gang gekommen sei, betonte Chalupka und forderte ein neues Aufnahmesystem. Dieses müsse „zumindest so substanziell“ sein, „dass die Flüchtlinge sich entscheiden, auf die Aufnahme durch Europa zu warten, anstatt ihr Leben auf dem Meer zu riskieren“. Chalupka wird gemeinsam mit Experten von 4. bis 6. Juni in Griechenland sein, um Flüchtlingshilfe-Projekte der Diakonie und Hotspots zu besuchen.

Laut Daten der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind seit 2000 mehr als 46.000 Menschen bei ihrer Flucht gestorben. Allein in den vergangenen drei Jahren wurden 13.229 Flüchtlinge als verunglückt oder vermisst gemeldet. 2015 waren es 5.427, im laufenden Jahr bereits 2.780. Der Weg nach Europa über das Mittelmeer gilt dabei als tödlichste Fluchtroute. Weitere gefährliche Routen verlaufen international an der mexikanischen/US-amerikanischen Grenze, am Horn von Afrika sowie in Südost-Asien.

(kap 01.06.2016 mk)








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