2016-05-27 16:49:00

Ägypten: Empörung über Anschläge auf Kopten


Die koptische Kirche hat eine neue Welle der Gewalt gegen koptische Christen in Ägypten verurteilt. Der koptisch-orthodoxe Patriarch Tawadros II., zurzeit in Österreich unterwegs, hat vor einer neuen Spirale der konfessionellen Auseinandersetzungen gewarnt und zu einem friedlichen Zusammenleben der unterschiedlichen Gruppen der ägyptischen Gesellschaft gemahnt. Anlass für die jüngsten Angriffe auf Kopten in der oberägyptischen Provinz Minya war angeblich eine Beziehung zwischen einem Kopten und einer Muslimin. Ein Mob hat wohl als Reaktion darauf sieben Häuser und Geschäfte von koptischen Christen geplündert und in Brand gesetzt. Eine 70-jährige Frau, wohl die Mutter des Kopten, wurde daraufhin beleidigt, geschlagen und in der Öffentlichkeit nackt ausgezogen.

Der Sprecher der koptischen Kirche Ägyptens, Rafic Greiche, bezeichnete die vermeintliche Beziehung zwischen dem Kopten und der Muslimin als Vorwand, um die lokale christliche Bevölkerung anzugreifen. In der Region lebten viele islamistische Extremisten.

Der ägyptische Präsident Abdel Fatah al Sisi hatte in einer Mitteilung am Donnerstag die verantwortlichen Behörden aufgerufen, die Täter strafrechtlich zu verfolgen und zu bestrafen. Laut Medienberichten sollen bereits fünf Menschen verhaftet worden sein. Sie sollen an den Angriffen beteiligt gewesen sein.

(rv 27.05.2016 cz)








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