2016-05-26 15:31:00

D: Bunte Eindrücke vom Katholikentag


Katholische Kirche ist sexy, weil sie sinnlich ist. Das sind Botschaften, wie sie auch in Leipzig – Katholikenzahl vier Prozent – ankommen. Seit Mittwochabend feiern über 30.000 Katholiken und andere Interessierte in Leipzig den 100. Katholikentag. Für Radio Vatikan dabei ist unsere Kollegin Pia Dyckmans, direkt vom RV-Stand.

Bei vier Prozent Katholiken in der Stadt muss man mal knackige Parolen raushauen. Dafür ist der Psychologe Manfred Lütz bekannt und scheut nicht davor zurück, Journalisten aus dem Norden zu erklären, warum katholisch sein so sexy ist. „Wir sind die sinnlichste Religion, die es gibt. Alle anderen sind Idee oder sonstige mystische Sachen. Aber wir glauben, dass Gott Mensch geworden ist, dass er auf die Toilette gegangen ist. Das darf man sagen, Gott ist auf die Toilette gegangen, weil Jesus Christus Gott gewesen ist. Der hatte also Schweißfüße! Das ist sinnlich. Das heißt, wir sind die ,sexieste´ Kirche, die es gibt und das sieht man auch an Reliquien. Daran sieht man, dass der Mensch wirklich gelebt hat, das kann man anpacken, sehen und nicht nur im Buch nachlesen.“ Am Samstag wird Lütz in Leipzig einen Vortrag halten, der den Titel trägt: „Die Werte, die Wahrheit und das Glück“. Alles Argumente, die es für den lieben Gott gibt, nur den Namen ,Gott´ erwähnt er im Titel nicht, damit auch Atheisten sich angesprochen fühlen. Denn auch wenn nur ein einziger käme, würde ihm das schon reichen. 

Auch Weihbischof Hans Jochen Jaschke aus Hamburg ist auf dem Katholikentag, für ihn Pflichtprogramm. Wenn man ihn einen alten Katholikentags-Hasen nennt, freut er sich und erklärt, warum diese Tage so wichtig sind: „Einmal für die Katholiken selbst, um sich zu vergewissern, wir sind nicht wenige, wir stehen zusammen, haben Freude am Glauben, sehen auch die Fragen, die wir haben und artikulieren unsere Interessen. Aber wir gehen auch nach draußen und zeigen, wir sind in der Gesellschaft präsent und sind, gemeinsam mit den evangelischen Christen, offen für die Menschen, mit denen wir zusammen leben.“

Zusammenleben mit Nichtchristen, ist in Leipzig normal aber für einen Katholikentag eher die Ausnahme. Kein Problem für Leipzig, hat Jaschke schon am ersten Abend erfahren. „Ich habe gestern nur freundliche Blicke geerntet im Bischofsgewand. Und jetzt müssen wir sehen, wie sie sind die Menschen. Ich glaube, dass jeder Mensch auf seine Weise mit Gott zu tun hat.“

Und wie kommt der Diaspora Katholikentag bei den Besuchern an? Wir haben sie gefragt.

„Das ganz besondere diesmal, dass es halt in Leipzig stattfindet. Das ist meine alte Studienstadt und es ist so schön, wieder hier zu sein, hierher zu kommen an einen Ort, wo sonst gar nicht so viele Katholiken unterwegs sind. Plötzlich diese ganzen vielen Besucher zu sehen, sich mal mehr und mal weniger interessieren, das ist schon was ganz besonderes.“

„Ich bin schon seit langem kirchlich engagiert und daher interessiert mich das, was hier passiert.“

„Ich finde das sehr schön, mal aus der eignen Gemeinde herauszugehen und zu sehen, wie viele Christen da sind. Man lernt so viele andere Menschen kennen, wenn man kurz verweilt, bei irgendeiner Station oder in einer Warteschlange kommt man ins Gespräch. Es sind schöne Tage.“

„Ein vielfältiges Angebot, fast zu viel würde ich sagen, weniger wäre mehr.“

„Aber es sind auch viele Veranstaltungen überfüllt, wir waren im Kabarett, da konnten wir nicht mehr rein, jetzt gucken wir einfach, was so draußen ist.“

Aber in einem sind sich hier viele einig, und zwar, warum sie zum Katholikentag gekommen sind: „Um Menschen zu treffen, um Selbstvergewisserung auf dem Weg und Glauben zu feiern. Schön hier zu sein.“

(rv 26.05.2016 pdy)

 








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