2016-05-11 09:21:00

Derwisch-Besuch beim Papst


Vor seiner Generalaudienz empfing der Papst an diesem Mittwoch den Leiter des internationalen Bektaschi-Ordens, eines islamisch-alevitischen Derwisch-Ordens, der vor allem in Anatolien und auf dem Balkan vertreten ist. Haxhi Baba Edmond Brahimaj ist seit 2011 Vorsitzender der Welt-Bektaschi-Vereinigung. Zwischen Vatikan und dem Bektaschi-Orden gibt es traditionell gute Beziehungen, so haben Vertreter des Ordens 2002 und 2011 an den Friedensgebeten in Assisi teilgenommen.

In Albanien gilt der Bektaschi-Orden als eine Art Brücke zwischen Islam und Christentum. Gegenüber der strengen Regeltreue anderer islamischer Strömungen setzt er das Hauptgewicht auf den inneren Glaubenszustand. Über Jahrhunderte konnte er sich vor allem auf dem Balkan der harten Konfrontation zwischen den Mächten und Religionen entziehen. Die Bektaschi betrachten sich weniger als eine Konfession innerhalb des Islam als vielmehr eine Schule des Betens und Glaubens. Deshalb wird er von einigen Strömungen des Islam auch als Sekte betrachtet. Anders als bei den berühmten ‚tanzenden Derwischen’ kennen die Bektaschi keine Trance-Zustände des Gebets.

(rv 11.06.2016 ord)








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