2016-05-10 12:17:00

Papstmesse: „Verbrennt euer Leben für Gott!“


Ein „brennendes“ Herz haben, dem Ruf des Heiligen Geistes gehorchen und aufbrechen, ohne schon vorher zu wissen, wohin einen die Reise führt: So sieht für Papst Franziskus erfülltes Leben aus. Wenn er die „Unzufriedenheit“ bei „unseren jungen Leuten von heute“ wahrnehme, dann wünsche er sich insgeheim, der Heilige Geist möge sie doch „zwingen, aus sich herauszugehen und das Leben um einer edlen Sache willen zu verbrennen“, so der Papst wörtlich bei seiner Predigt an diesem Dienstag in der Casa Santa Marta.

„Diesen Jungen und Mädchen von heute, die sich unwohl fühlen und nicht so glücklich mit dieser Kultur des Konsumismus und des Narzissmus, würde ich gerne sagen: Aber schaut doch auf den Horizont! Seht hin, seht doch mal auf unsere Missionare! Den Heiligen Geist bitten, damit er sie dazu bringe, weit zu gehen, das Leben zu verbrennen. Das ist ein etwas hartes Wort, denn natürlich ist es das Leben wert, gelebt zu werden. Doch um es gut zu leben, muss man es verbrennen: im Dienen, im Verkünden, im Vorwärtsgehen. Und das ist die Freude der Verkündigung des Evangeliums.“

„Freude des Evangeliums“ – das war auch der Titel von Franziskus’ erstem programmatischem Schreiben, „Evangelii Gaudium“ vom Herbst 2013. Eigentlich ging es in der Predigt des Papstes um das Thema Missionare. Dabei ging der Papst von der Abschiedsrede des heiligen Paulus aus, wie sie die Tageslesung aus der Apostelgeschichte wiedergibt. Nicht nur in Paulus habe, wie der Text zeige, ein Feuer gelodert, sondern „in so vielen jungen Leuten,“ die im Lauf der Geschichte „ihr Land und ihre Familie verlassen haben und in die Ferne gegangen sind, auf andere Kontinente, um Christus zu verkünden“.

„Sie gingen, weil der Heilige Geist sie dazu antrieb: eine Berufung! Und wenn wir in diesen Ländern mal auf einen Friedhof gehen, dann sehen wir dort ihre Grabsteine. Viele sind noch jung gestorben, noch nicht mal vierzig Jahre alt. Denn sie erlagen Krankheiten, die dort zirkulierten und auf die sie nicht vorbereitet waren. Sie haben ihr Leben jung gegeben – sie haben es verbrannt. Ich stelle mir vor, dass sie in diesem letzten Moment, weit von Heimat, Familie und ihren Lieben entfernt, gesagt haben: Aber das war es wert, das, was ich gemacht habe...“

Ein Missionar, der dem Ruf des Heiligen Geistes folge, wisse nie so genau, wohin ihn das führen werde. „Nur das bezeugt mir der Geist von Stadt zu Stadt, dass Fesseln und Drangsale auf mich warten“, formuliert Paulus im Gespräch mit den Ältesten der Gemeinde von Milet. „Der Missionar weiß, dass das Leben nicht leicht werden wird, aber er geht trotzdem voran“, kommentierte der Papst.

„Unsere Missionare, diese Helden der Evangelisierung unserer Zeit! Europa hat andere Kontinente mit Missionaren überschwemmt... und diese gingen, ohne wiederzukommen... Ich glaube, es ist richtig, dass wir dem Herrn für das Zeugnis dieser Menschen danken. Und dass wir uns darüber freuen, diese Missionare zu haben, echte Zeugen. Ich frage mich, wie ihr letzter Moment gewesen sein wird... Anonym sind sie gegangen. Märtyrer anderer Art: Sie gaben ihr Leben für das Evangelium hin. Diese Missionare sind unser Ruhm! Der Ruhm unserer Kirche!“

(rv 10.05.2016 sk)








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