2016-05-07 13:37:00

Philippinen: Kirchliche Gruppen vor Präsidentenwahl gespalten


Wenige Tage vor der Präsidentschaftswahl auf den Philippinen am Montag verschärft sich die Kontroverse um den voraussichtlichen Wahlsieger und Rechtspopulisten Rodrigo Duterte. Die einflussreiche charismatisch-katholische El-Shaddai-Bewegung sprach sich laut Medienberichten gegen Duterte aus und rief ihre Anhänger zur Wahl des bisherigen Vizepräsidenten Jejomar Binay auf.

Dagegen soll sich die rund 2,7 Millionen Mitglieder zählende evangelikale Religionsgemeinschaft Iglesia ni Christo hinter Duterte sowie den für die Vizepräsidentschaft kandidierenden Diktatorensohn Ferdinand Marcos gestellt haben. Der oft als „Trump der Philippinen“ bezeichnete Duterte hat einen „blutigen Krieg“ gegen Kriminalität angekündigt und kaum verhohlen mit einer Diktatur gedroht.

Die katholische Bischofskonferenz der Philippinen hatte laut Medienberichten für diesen Samstag zu Gebeten vor der Wahl aufgerufen. Erzbischof Socrates Villegas von Lingayen-Dagupan appellierte demnach an die Gläubigen, vor ihren Häusern Kerzen anzuzünden und den Rosenkranz zu beten. Die Bischöfe hatten sich in den vergangenen Tagen mehrfach gegen eine Wahl Dutertes ausgesprochen, ohne ihn freilich beim Namen zu nennen.  

Der amtierende Staatspräsident Benigno Aquino rief am Freitag die beiden Präsidentschaftskandidaten Mar Roxas und Grace Poe auf, sich zur „Rettung der Demokratie“ zusammenzutun. Laut jüngsten Umfragen führt Duterte das Feld der fünf Kandidaten mit 33 Prozent an. Mit 22 beziehungsweise 21 Prozent folgen Roxas und Poe gleichauf. Die Verfassung lässt eine zweite Amtszeit Aquinos nicht zu.

(kap 07.05.2016 sk)








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