2016-05-05 11:44:00

Südkorea: Ein Leben für Leprakranke


Fast die Hälfte ihres Lebens pflegten die österreichischen Ordensschwestern Marianne Stoeger (82) und Margaret Pissar (81) Leprakranke auf der Insel Sorok in Südkorea. Im Alter von 70 Jahren verließen die Nonnen das Krankenhaus, bei dessen Aufbau sie grundlegend mitgewirkt hatten. Seit 90 Jahren leben auf der Insel Lepra-Patienten fernab von der Gesellschaft. Die Nonnen setzten sich für die Würde der Kranken ein, die von der Gesellschaft verachtet und zuvor von Pflegern sogar misshandelt worden waren. Aufmerksamkeit wollten sie trotz ihres Lebenseinsatzes nie – auch jetzt nicht, wo sie das Krankenhaus zum Jubiläum am 17. Mai eingeladen hatte. „Ich möchte keine Interviews geben, weil es nichts Besonderes an meinem Leben und Wirken auf Sorok gab“, äußerte sich Schwester Marianne bescheiden. Auch jegliche Auszeichnungen und Belohnungen von den südkoreanischen Behörden für ihre 40 Jahre lange Sorge um fast 6.000 Leprakranke lehnte die Schwester ab. Die freudigen Gesichter der geheilten Patienten zu sehen, die die Insel verlassen durften und ihre Familien wiedertrafen - das sei Belohnung genug. Dennoch will die südkoreanische Stadt Goheung in der Provinz Jeollanam-do die beiden Nonnen für den Friedensnobelpreis vorschlagen.

(asianews 05.05.2016 mk)

 








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