2016-05-02 13:28:00

Papstpredigt: Von den kleinen Verfolgungen des Alltags


Der Heilige Geist gibt die Kraft, Jesus zu bezeugen, auch unter Verfolgung - den Großen, in denen man sein Leben geben muss und die kleinen, die Verfolgung der Tratscherei und Kritik. Das war das Thema von Papst Franziskus bei seiner Frühmesse in der Casa Santa Marta. Seine Predigten beziehen sich kurz vor Pfingsten immer mehr auf den Heiligen Geist. So auch an diesem Montag, als er über die Apostelgeschichte sprach, in der eine Purpurhändlerin Namens Lydia den Worten von Paulus lauscht, die Lesung  sagt von ihr, dass der Geist ihr Herz berührt habe

„Diese Frau hat etwas in sich gehört, das sie gedrängt hat zu sagen: ‚Dies ist wahr! Ich stimme mit dem überein mit dem, was dieser Mann sagt, dieser Mann, der Zeugnis ablegt von Jesus Christus“, so der Papst. „Es ist wahr, was er sagt!‘ Aber wer ist es, der das Herz dieser Frau berührt hat? Er hat ihr gesagt: ‚Höre, warum ist es wahr?‘ Es ist der Heilige Geist, der die Frau hat spüren lassen, dass Jesus der Herr ist; er hat sie spüren lassen, dass das Heil in den Worten von Paulus lag; er hat diese Frau das Zeugnis spüren lassen. Der Geist gibt Zeugnis für Jesus. Und jedes Mal, wir im Herzen etwas hören, das uns näher zu Jesus bringt, ist es der Geist, der in uns wirkt.“

Das Evangelium des Tages spricht von einem doppelten Zeugnis: es ist der Geist, der Zeugnis von Jesus ablegt und es ist das Zeugnis der Glaubenden. Christen seien Zeugen des Herrn in der Kraft des Heiligen Geistes, betont der Papst. Jesus habe seine Jünger aufgefordert, nicht schockiert zu sein, denn das Zeugnis könne Verfolgung nach sich ziehen. Diese „kleinen Verfolgungen durch Tratscherei“, die größere in Form der Kritik, von der die „Geschichte der Kirche voll ist, die die Christen ins Gefängnis bringt oder ihnen das Leben nimmt“, erklärt Franziskus: „Das ist – so sagt Jesus – der Preis des christlichen Zeugnisses. ‚Sie werden euch aus den Synagogen treiben; ja die Stunde wird kommen, in der wer auch immer sie umbringen wird, glaubt dabei seinen Dienst für Gott zu tun. Die Christen bezeugen mit der Kraft des Geistes, dass der Herr lebt, dass der Herr auferstanden, dass der Herr bei uns ist, dass der Herr mit uns seinen Tod und seine Auferstehung feiert, jedes Mal wenn wir am Altar zusammenkommen. Der Christ gibt sein Zeugnis, mit Hilfe des Geistes, in seinem Leben und mit seinem Handeln. Und das Zeugnis geht noch weiter bis zu Christus. Aber viele Male provozierte dieses Zeugnis Attacken, provozierte Verfolgung.“

Der Heilige Geist sei derjenige, der es uns erst ermögliche, Jesus zu erkennen, betont Franziskus. Er ist aber gleichzeitig auch jener, der uns antreibe, nicht nur mit Worten, sondern auch mit Taten, Zeugnis abzulegen. „Es ist gut den Heiligen Geist zu fragen, in unser Herz zu kommen, um uns Zeugnis von Jesus zu geben; sag ihm: Herr, lass mich nicht von Jesus wegdrehen. Lehre mich, was Jesus gelehrt hat. Lass mich daran erinnern, was Jesus gesagt und getan hat, hilf mir von diesen Dingen Zeugnis abzulegen. Die Weltlichkeit, die einfachen Dinge, die Dinge, die vom Vater der Lüge kommen, dem Fürst dieser Welt, der Sünde, lass mich nicht von diesem Zeugnis entfernen,“ beendet Franziskus seine Morgenpredigt in der Casa Santa Marta.

(rv 02.05.2016 pdy)

 








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