2016-04-22 12:21:00

Papstmesse: Verkündigung, Fürbitte, Hoffnung


Vor genau 43 Jahren legte ein junger Jesuit in Argentinien seine Ordensgelübde ab. Heute ist er Papst. In der Predigt bei seiner Frühmesse am Jahrestag beschäftigte sich „Padre Jorge“ alias Papst Franziskus in bester jesuitischer Tradition mit drei Kernpunkten: Verkündigung, Fürbitte, Hoffnung.

Franziskus ging von den Lesungen aus den ersten Kapiteln der Apostelgeschichte aus, die sich durch die Osterzeit ziehen. Häufig ist darin von den Predigten der Apostel in Synagogen oder im Tempel die Rede. Der entscheidende Inhalt dieser Verkündigung besteht nach der Beobachtung des Papstes darin, dass Jesus gestorben und wieder auferstanden sei. „Jesus lebt! Das ist die Verkündigung der Apostel an die Juden und Heiden ihrer Zeit, und diese Verkündigung haben sie auch mit ihrem Leben, mit ihrem Blut bezeugt.“

„Als Johannes und Petrus vor den Hohen Rat geschleppt wurden und die Priester ihnen verboten, von diesem Namen Jesu, von der Auferstehung zu sprechen, da haben sie mit all ihrem Mut und in aller Einfachheit gesagt: Wir können nicht schweigen von dem, was wir gesehen und gehört haben! Verkündigung. Und wir Christen haben durch den Glauben den Heiligen Geist in uns, der uns die Wahrheit sehen und hören lässt über Jesus, gestorben für unsere Sünden und auferstanden. Das ist die Verkündigung des christlichen Lebens: Christus lebt! Christus ist auferstanden! Christus ist bei uns in der Gemeinde, er begleitet uns auf dem Weg.“

Zwar sei diese Verkündigung „für uns manchmal mühsam“, doch der auferstandene Herr sei „eine Realität“, und davon müsse man anderen gegenüber Zeugnis geben.

Nach dem Stichwort „Verkündigung“ kam der Papst dann auf das Stichwort „Fürbitte“ zu sprechen. Er zitierte aus dem Tagesevangelium nach Johannes die Worte Jesu beim Letzten Abendmahl an seine Jünger: „Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott und glaubt an mich! Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen... Ich gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten.“

„Was will das sagen? Wie bereitet Jesus einen Platz vor? Mit seinem Gebet für einen jeden von uns. Jesus betet für uns, und das ist Fürbitte. Jesus arbeitet in diesem Moment mit seinem Gebet für uns. So wie er einmal zu Petrus gesagt hat: Petrus, ich habe für dich gebetet – vor seinem Leiden. So ist Jesus jetzt der Fürbitter zwischen dem Vater und uns.“

Und wie betet Jesus? Er glaube, so antwortete Franziskus auf die selbstgestellte Frage, „dass Jesus ihm seine Wunden zeigt, denn die Wunden hat er mit sich genommen nach der Auferstehung“. Jesus zeige dem Vater seine Wunden und trete dabei für jeden von uns ein. „Das ist das Gebet Jesu. Das ist seine Fürbitte.“

Und schließlich das dritte Stichwort: „Hoffnung“. „Der Christ ist eine Frau, ein Mann der Hoffnung, denn er hofft auf die Wiederkehr Christi.“ Die ganze Kirche warte auf diese Wiederkehr, und das mache die christliche Hoffnung aus. „Jeder von uns kann sich fragen: Wie steht es um die Verkündigung in meinem Leben? Wie ist meine Beziehung zu Jesus, der für mich eintritt? Und wie steht’s um meine Hoffnung? Glaube ich wirklich daran, dass der Herr erstanden ist? Glaube ich, dass er den Vater für mich bittet? Jedes Mal, wenn ich ihn anrufe, tritt er für mich ein, bittet er für mich. Glaube ich wirklich, dass der Herr wiederkommen wird? Es wird uns gut tun, uns diese Fragen zu unserem Glauben zu stellen: Glaube ich an die Verkündigung? Glaube ich an die Fürbitte? Bin ich ein Mann oder eine Frau der Hoffnung?“

(rv 22.04.2016 sk)








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