Deutsche Bischöfe fordern Religionsfreiheit von Türkei

Am Tag vor der Türkei-Reise von Bundeskanzlerin Merkel hat die Deutsche Bischofskonferenz Ankara zur Achtung der Religionsfreiheit aufgefordert. Der türkische Staat müsse dafür sorgen, „dass die Möglichkeiten der wenigen in der Türkei verbliebenen Christen, ihren Glauben zu leben, nicht weiter eingeschränkt werden". Ankara hatte zuletzt überraschend mehrere Kirchengebäude verstaatlicht. In ihrer Mitteilung schreibt die Bischofskonferenz weiter: „Die Türkei steht in der Verantwortung, die Grundsätze der Religionsfreiheit für alle Bürger und alle im Land Lebenden strikt zu beachten.“

Merkel reist am Samstag mit EU-Kommissions-Vizepräsident Frans Timmermans und Ratspräsident Donald Tusk in die Türkei, um sich ein Bild von der Lage der dort stationierten Flüchtlinge zu machen. Vorgesehen ist ein Besuch in Flüchtlingsunterkünften sowie in einem Familienzentrum. Anschließend werden Merkel und Timmermans vom türkischen Ministerpräsidenten Ahmet Davutoglu empfangen.
Die EU und die Türkei hatten im März ein Abkommen zur Bewältigung der Flüchtlingskrise beschlossen. Die Türkei erhält in diesem Rahmen bis zu sechs Milliarden Euro, um die Situation für syrische Flüchtlinge zu verbessern.

(kna 22.04.2016 gs)