2016-04-12 14:12:00

Syrien: Doch kein Blutbad unter Christen


Das Blutbad unter Christen im syrischen Quaryatayn soll nicht durch die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) verübt worden sein. Das ergeben Recherchen der vatikanischen Nachrichtenagentur Fides. In den vergangenen Monaten kamen in der syrischen Stadt zahlreiche Christen unter den unterschiedlichsten Umständen ums Leben, nachdem sich die vor kurzem von der syrischen Armee zurückeroberten Stadt seit August 2015 in den Händen der Dschihadisten des Islamischen Staates befand. Einheimische Beobachter dementieren jedoch Nachrichten, die in den vergangenen Tagen von der internationalen Presse in Umlauf gebracht wurden und mit Bezug auf Erklärungen des syrisch-orthodoxen Mar Ignatios Aphrem II. von einem Blutbad unter Christen in Quaryatayn sprachen.

Wie aus Recherchen des Fidesdienstes hervorgeht, gab es in der Zeit vom 5. bis 20. September 2015 unter den Christen in der belagerten Stadt Quaryatayn, die einen so genannten „Schutzvertrag“ mit dem IS unterzeichnet hatten, fünf Tote: davon starben vier eines natürlichen Todes, während ein junger Christ bei einem Bombenangriff der Koalition zur Bekämpfung des IS ums Leben kam. Am 22. September wurde ein Christ wegen angeblicher Blasphemie getötet, weil muslimische Arbeiter, die zusammen mit ihm in einem Weinberg arbeiteten, gehört haben wollen, wie er fluchte. Unterdessen waren bereits Anfang September drei Christen aus Quaryatayn zusammen mit einem Christen aus Qamishli und einem weiteren aus Sadad als Geißeln nach Rakka gebracht worden. Einige Wochen später wurde berichtet, dass die Christen in der Hochburg des Islamischen Staates getötet worden sein sollen, was von den Recherchen des Fidesdienstes jedoch nicht bestätigt werden konnte. Die letzten drei Christen starben in Quaryatayn bei Bombenangriffen im Rahmen der Rückeroberung durch die syrische Armee mit Unterstützung Russlands.

(fides 12.04.2016 mg)








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