2016-04-10 13:25:00

Vatikan: „Papst wünscht humanitäre Kanäle, keine Zäune"


Der bevorstehende Abstecher von Papst Franziskus auf die Flüchtlingsinsel Lesbos ist ein konkretes Zeichen seiner Nähe zu den Migranten und Flüchtlingen und lenkt den Blick Europas zurück auf die drängende Migrationsfrage. Diese Einschätzung äußerte Kardinal Antonio Mario Veglio, der Präsident des Päpstlichen Flüchtlingsrates, im Gespräch mit dem „Osservatore Romano“. Zugleich erneuerte der Kurienkardinal seine Kritik am Abkommen zwischen der EU und Türkei zur Rückführung von Flüchtlingen, das er als „kurzsichtig“ und „zynisch“ bezeichnete. Europa baue weiterhin Zäune, schließe Grenzen und beschädigte die Menschenrechte der Migranten, Flüchtlinge und Asylsuchenden, so Veglio.

Die Migrationspolitik der Regierungen brauche „Weitsicht und den Blick auf Zusammenhänge“, um die Ursachen dieser oft tödlichen Reisen von Millionen Menschen zu beseitigen. „Es ist nötig, sichere humanitäre Kanäle zu schaffen, um die Kontrolle der Migrationsflüsse zu erlauben und die grundlegenden Menschenrechte zu respektieren: das sagt der Papst klar mit seiner apostolischen Reise“, so Veglio.

Franziskus wird am Samstag gemeinsam mit dem Erzbischof von Athen, Hieronymos II., und dem Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie, Patriarch Bartholomaios I. von Konstantinopel, ein Flüchtlingslager auf Lesbos besuchen. Anschließend ist ein gemeinsames Gebet am Hafen der Insel für die Flüchtlinge geplant, die während der Fahrt über das Meer ums Leben kamen.

(rv 10.04.2016 gs)








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