2016-04-09 12:38:00

Mexiko: Guadalupe-Basilika soll verstaatlicht werden


Der größte Wallfahrtsort der Welt - die Guadalupe-Basilika in Mexiko-Stadt - soll in Staatseigentum übergehen. Mexikos Bischofskonferenz, die Erzdiözese Mexiko-Stadt und auch die Wallfahrtsdirektion der Kirche erklärten, sie würden sich dem nicht widersetzen. Mexikos Regierung will das Marienheiligtum am Tepeyac-Hügel, das im Februar von Papst Franziskus besucht wurde, in Staatseigentum überführen.

Seit ihrer Einweihung im Jahr 1976 ist die Kirche nicht ins Verzeichnis der Bundesimmobilien eingetragen. Wenn sie der Staat dennoch für sich reklamiert, beruft er sich dabei auf die bis 1992 gültigen antikatholischen Gesetze der Revolutionszeit: Alle vor der Gesetzesnovelle unter Expräsident Carlos Salinas de Gotari errichteten Kultstätten sind demnach automatisch Staatseigentum. „Aufgrund dieser Rechtsbestimmungen überrascht die kirchlichen Autoritäten die Verstaatlichung nicht“, heißt es seitens der Kirche.

Im Amtsblatt bekanntgegeben wurde der Plan der Regierung bereits Ende Oktober 2015, wobei der Kirche eine zweiwöchige Einspruchsfrist zugestanden wurde, die sie jedoch nicht in Anspruch nahm. Die Liturgie in der Kirche wird weiterhin von der Erzdiözese Mexiko-Stadt und von der mexikanischen Bischofskonferenz bestimmt.

Die in einem Außenbezirk von Mexiko-Stadt gelegene Guadalupe-Kirche wird jährlich von rund 20 Millionen Pilgern besucht. Sie erinnert an Marienerscheinungen vom Dezember 1531. Dabei hatte sich Maria dem Indio Juan Diego gezeigt und ihr Bildnis auf einem Poncho hinterlassen.

(kna 09.04.2016 sk)








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