2016-04-04 11:23:00

Armenien/Aserbaidschan: Konflikt ohne religiöse Komponente


Der Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan hat nach Ansicht des Kaukasus-Experten Uwe Halbach keine religiöse Komponente. Christliche Armenier und muslimische Aserbaidschaner interpretierten den Konflikt um die Enklave Berg-Karabach vor allem ethnisch, sagte der Mitarbeiter der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin am Montag im Deutschlandfunk. Versuche islamistischer Netzwerke in Aserbaidschan, aus dem Konflikt Profit zu schlagen, hätten in der aserbaidschanischen Gesellschaft kaum Resonanz gefunden.

„Die Aserbaidschaner sind für die Armenier Türken“, erläuterte Halbach. Auch die Aserbaidschaner bezögen sich in dem Konflikt eher auf die historischen Ereignisse im Osmanischen Reich zu Beginn des 20. Jahrhunderts, bei denen es zu zahlreichen Massakern an den Armeniern gekommen war. Historiker und Politiker sprechen in diesem Zusammenhang von einem Völkermord an den Armeniern.

Das frühere autonome Gebiet Berg-Karabach erklärte sich 1991 unabhängig, wird jedoch international nicht anerkannt. Der Europarat betrachtet die Region als ein von „separatistischen Kräften“ kontrolliertes Gebiet. Zuletzt kam es dort im Sommer 2014 zu Gefechten zwischen Armenien und Aserbaidschan.

(kna 04.04.2016 cz)








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