2016-04-03 09:00:00

Barmherzigkeits - Kongress: Mehr wissen und mehr tun


Papst ruft Bistümer zu „Werken der Barmherzigkeit“ auf. „Es wäre schön, wenn sich jedes Bistum überlegen würde: Was kann ich als lebendige Erinnerung, als lebendiges Werk der Barmherzigkeit, als Wunde des lebendigen Jesus in diesem Jahr der Barmherzigkeit hinterlassen“, sagte er am Samstagabend vor mehreren zehntausend Menschen auf dem Petersplatz bei der Vigilfeier zum Fest der Göttlichen Barmherzigkeit, ein Fest das auf Papst Johannes Paul II. zurück geht. Aber auch für Franziskus steht die Barmherzigkeit ganz weit vorne auf der Liste der Wichtigkeiten. Seit seinem ersten Angelusgebet im März 2013 kommt er immer wieder darauf zurück und mit dem Heiligen Jahr zur Barmherzigkeit hat er dem Thema sogar einen ganz besonderen Höhepunkt gewidmet.

Seit 2008 gibt es eine Initiative, die in diesem Jahr und zu diesem Anlass in diesen Tagen in Rom stattfindet, die so genannten Apostolischen Kongresse der Barmherzigkeit. Kardinal Christoph Schönborn ist Präsident der Initiative, gemeinsam mit anderen hatte er sie vor Jahren ins Leben gerufen. Seit diesem Donnerstag tagt nun der Kongress. Wir haben Kardinal Schönborn vorab gefragt, warum solche Kongresse der Barmherzigkeit gebraucht werden. „Die Kongresse wollen mehr wissen über die Herausforderungen der Zeit, aber auch hinschauen und hingehen zu den Werken der Barmherzigkeit“, so der Kardinal. Sie vereinen Zeugnis und Theorie auf der einen mit Praxis auf der anderen Seite.

„Die Kirche ist eine Weltmacht der Barmherzigkeit“

Geboren wurden die Kongresse mit Papst Johannes Paul II. und der Spiritualität von Schwester Fastyna, der Papst hatte 2002 die Welt der Barmherzigkeit geweiht. „In der göttlichen Barmherzigkeit wird die Welt den Frieden und der Mensch das Glück finden, sagte der Papst dort. Besonders sein Schlusswort war für uns maßgebend: seid Zeugen der Barmherzigkeit. Das haben wir aufgegriffen“, so Kardinal Schönborn. „Die Kirche ist eine Weltmacht der Barmherzigkeit. Das zu stärken und dafür zu danken ist unser Anliegen.“

Das Ganze ist aber nicht rein historisch, mit Papst Franziskus hat der Begriff der Barmherzigkeit eine ganz eigene Aktualität bekommen. „Papst Franziskus hat von Anfang an sehr klar daran erinnert, dass es die große Tradition der leiblichen und geistlichen Werke der Barmherzigkeit gibt“, weist Kardinal Schönborn auf den Schwerpunkt des aktuellen Papstes hin. „Das besondere Charisma von Papst Franziskus ist es, Dinge sofort herunterzubrechen ins Konkrete. Da ist seine Reise nach Lampedusa, seine Gesten der Unterstützungen für die Obdachlosen rund um den Vatikan bis hin zu seinem Besuch in den Gefängnissen, seine ständiges Engagement für die Flüchtlinge und vieles andere.“

Hören Sie hier das ausführliche Interview mit Kardinal Schönborn:

(rv 03.04.2016 ord)








All the contents on this site are copyrighted ©.