2016-04-01 11:34:00

Slowakei: Rechtsnationalistische Ansichten bei Priestern


In der Slowakei gibt es unter Priestern offenbar mehr Anhänger rechtsradikaler Ansichten als bisher angenommen. Mit diesem Phänomen rechtsextremer Tendenzen in einem Teil des Klerus will sich die dortige Kirchenleitung nun gründlicher befassen. Der Sekretär der Slowakischen Bischofskonferenz, Anton Ziolkovsky, räumte in einem Interview der Tageszeitung „Dennik N“ (Donnerstagsausgabe) ein, man habe die diesbezügliche Situation „offenbar etwas unterbewertet“.

Er äußerte sich mit Blick auf die Ergebnisse der Parlamentswahl vom 5. März, die zu einem Rechtsruck geführt hatte. Vor der Wahl hatten es die Bischöfe kategorisch abgelehnt, drei Priester zu brandmarken, die offen für die rechtsextreme „Volkspartei Unsere Slowakei“ eingetreten waren. Kommentatoren werfen der katholischen Kirche und anderen Kirchen vor, durch ihr Schweigen den Einzug der Partei Marian Kotlebas in das Parlament begünstigt zu haben.

Die ultra-nationalistische Partei stellt nun 14 von 150 Abgeordneten. Ziolkovsky räumte Fehler der Kirchenführung ein. Er habe „erst nach der Wahl bemerkt, dass es viel mehr Priester gibt, die so denken“, wird der Sekretär der Bischofskonferenz zitiert.

(kna 01.04.2016 cs)








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