2016-03-29 11:04:00

Israel: Gebetsbereich für Männer und Frauen verzögert sich


Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat Verzögerungen bei der Einrichtung des geplanten Gebetsbereichs für Männer und Frauen an der Klagemauer eingeräumt. Der Mauerteil, in dem es konservativen und reformjüdischen Bewegungen gestattet sein soll, gemeinsame Gebete für Männer und Frauen abzuhalten, soll den jahrelangen Streit um die religiösen Rechte von Frauen entschärfen. Seit der Entscheidung der Regierung vor zwei Monaten zugunsten dieses Abschnitts seien verschiedene Probleme aufgetreten, an deren Lösung man arbeite, heißt es in einer Erklärung Netanjahus von Sonntagabend. Um welche Probleme es sich handelt, geht aus dem Statement nicht hervor.

Netanjahu teilte mit, dass er den Chef des Ministerpräsidentenbüros beauftragt habe, binnen 60 Tagen eine Empfehlung zur Lösung der Schwierigkeiten zu erarbeiten. Gleichzeitig betonte der Premier, er stehe hinter der Entscheidung für eine Neuregelung der Gebetsbereiche an der Klagemauer. Laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“ sollte die Neuregelung ursprünglich binnen 30 Tagen umgesetzt werden. Israels Oberrabbinat, der für die Klagemauer zuständige Rabbiner sowie das strengreligiöse politische Lager hatten das Vorhaben scharf kritisiert. Vertreter reformjüdischer Bewegungen kündigten laut Zeitung an, gegebenenfalls vor das Oberste Gericht zu ziehen, sollte die von der Regierung beschlossene Neuregelung jetzt nicht binnen 60 Tagen umgesetzt werden.

(kap 29.03.2016 cs)








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