2016-03-28 09:57:00

Jemen: Verschleppter Pater wohl noch am Leben


Der im Jemen verschleppte Pater Tom Uzhunnalil könnte entgegen anderslautenden Medienberichten noch am Leben sein. Dies bestätigte der zuständige Apostolische Vikar in Südarabien, Bischof Paul Hinder, auf Anfrage von Radio Vatikan. Doch selbst wenn der Priester noch am Leben sei, sei er, solange er sich in den Händen seiner Entführer befinde, aufs Äußerste gefährdet. Deshalb sei es vorzuziehen, momentan Diskretion zu üben und die Geisel nicht durch unüberlegte Äußerungen oder Gerüchte in weitere Gefahr zu bringen, so der Bischof weiter.

Der aus Indien stammende Salesianerpater Tom Uzhunnalil ist als einer von nur zwei katholischen Priestern im Jemen tätig. Er wurde bei einem Anschlag auf ein christliches Seniorenheim in Aden am 4. März verschleppt. Bei dem Attentat töteten mutmaßliche Islamisten 16 Menschen, unter ihnen vier Mutter-Teresa-Schwestern. Vergangene Woche tauchte in sozialen Netzwerken die Spekulation auf, Uzhunnalil könne am Karfreitag hingerichtet werden. Plausible Quellen dafür gab es nicht. Der Sprecher des Salesianerordens im indischen Bengaluru, Mathew Valarkot, sagte unterdessen der Zeitung „Indian Express“ (Onlineausgabe Sonntag), bislang sei sogar unbestätigt, ob der „Islamische Staat“ hinter der Entführung stecke. Mit dem anderen Geistlichen im Jemen, ebenfalls einem Salesianer, stehe man in Kontakt. Indiens Außenminister Sushama Swaraj teilte am Samstag per Twitter mit, die Regierung unternehme alle Anstrengungen, um Uzhunnalil freizubekommen.

(rv/kna 28.03.2016 cs)








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