2016-03-18 06:39:00

Bisher drei Millionen Rom-Pilger im Heiligen Jahr


Rund drei Millionen Pilger sind im Rahmen des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit bereits nach Rom gekommen. Nach rund vier Monaten haben Erzbischof Rino Fisichella und Franco Gabrielli, die Organisatoren des Heiligen Jahres seitens des Vatikan und der Stadt Rom, eine erste Bilanz gezogen.

2.802.000 Besucher wurden seit Beginn des Heiligen Jahres in der Gegend um den Petersplatz gezählt, während rund 1,5 Millionen Pilger bisher an den großen Veranstaltungen des Barmherzigkeitsjubiläums teilgenommen haben. Einer der traditionell wichtigsten Pilgermagneten steht nun aber erst kurz bevor: die Kar- und Ostertage, die mit dem päpstlichen Segen Urbi et Orbi am Ostersonntag kulminieren, und der von Papst Johannes Paul II. eingeführte Sonntag der Barmherzigkeit eine Woche darauf. Etwa 150.000 Pilger werden erwartet, wobei vor allem die größeren Gruppen im Rahmen der Organisation der Feierlichkeiten dazu aufgerufen sind, sich vor ihrer Ankunft in Rom zu registrieren. Erzbischof Rino Fisichella ist der Präsident des päpstlichen Rates für Neuevangelisierung und verantwortlich für die Organisation des Heiligen Jahres. Er zieht eine rundum positive Zwischenbilanz des von Papst Franziskus ausgerufenen außerordentlichen Jubiläums:

„Es ist wirklich berührend zu sehen, wie viele Menschen die Via della Conciliazione mit dem Kreuz des Jubiläums entlang gepilgert sind, beten und die Kontrollen mit Geduld über sich ergehen lassen. Das Thema der Barmherzigkeit, das Papst Franziskus gewünscht hat, entspricht tatsächlich einem Bedürfnis des Gottesvolkes.“

Nüchterner betrachtet der Präfekt der Stadt Rom, der kommissarisch auch das Bürgermeisteramt inne hat, die Pilgerströme. Das Heilige Jahr habe noch weitere 250 Tage, bisher sei bloß das erste Stück des Weges gegangen, so der Verantwortliche für die Sicherheit der Pilger auf den römischen Straßen: „Wir müssen immer noch aufmerksam bleiben und die organisatorischen Belange verbessern. Bisher ist alles so gelaufen, wie wir es gehofft haben, aber es bleibt nach wie vor ein gutes Stück Weg zurückzulegen.“

Besonderes Kopfzerbrechen bereitet den Verantwortlichen aus naheliegenden Gründen der Gedanke an Terrorattacken auch im Herzen der katholischen Christenheit. Doch Gabrielli beruhigt: „Die letzten Operationen der Carabinieri und Staatspolizei beweisen, dass es Sicherheitsapparate gibt, die ihre Arbeit mit Hingabe  tun und damit bedeutende Ergebnisse erzielen. Die Bedrohung ist da, es wäre falsch, das Gegenteil zu behaupten, aber es gibt auch die Sicherheitskräfte, die ihre Arbeit tun.“

Allein rund um den Petersplatz sind in diesen Tagen an die 3.600 Ordnungshüter im Einsatz; nicht zu vergessen sind dabei auch die 800 Freiwilligen, die die Besucher bei ihrer Pilgerfahrt unterstützen. Die Eröffnungszeremonie des Heiligen Jahres war durch die Anschläge von Paris überschattet worden, zahlreiche Gruppen hatten ihre Reservierungen unter dem Eindruck der erschreckenden Nachrichten storniert. Doch inwieweit könnte die Angst vor terroristischen Attacken den Pilgerfluss tatsächlich gebremst haben? Fisichella: „In den ersten Tagen ja, aber ich sehe voraus, dass der Pilgerstrom immer weiter zunehmen wird.“

Die definitiven Daten werden im November zur Verfügung stehen. Berechnungen zufolge sind bisher bereits 10.000 Heilige Pforten in den 2.089 Diözesen auf der ganzen Welt eröffnet worden, doch Rom behält seinen Platz als Herz der Christenheit: „Hier ist das Grab des Petrus, an dem man seinen Glauben bezeugt um ihn danach intensiver leben zu können, wenn man zurückkehrt in die eigenen Gemeinschaften, die eigenen Länder, die eigenen Vereinigungen“, so Erzbischof Fisichella.

(rv 17.03.2016 cs)








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