2016-03-17 12:26:00

Papst: Hoffnung gibt uns Frieden in den dunkelsten Momenten


Die christliche Hoffnung ist eine bescheidene und doch starke Tugend, die uns davor bewahrt, in den Schwierigkeiten des täglichen Lebens unterzugehen. Das sagte Papst Franziskus bei seiner Morgenmesse in der päpstlichen Residenz Casa Santa Marta an diesem Donnerstag.

Jesus spricht zu den Schriftgelehrten und führt aus, dass Abraham „jubelte”, weil er seinen „Tag sehen sollte”. Diese Hoffnung des Abraham, von der die Lesung und das Tagesevangelium berichten, nahm Papst Franziskus zum Ausgangspunkt für seine Predigt. Er betonte dabei die Bedeutung, die der Hoffnung im christlichen Leben zukäme, denn Abraham, so führte der Papst aus, „hat seine Versuchungen auf der Straße der Hoffnung“ erlebt, doch er habe Glauben bewiesen und Gott gehorcht, und sich so auf den Weg ins Gelobte Land gemacht.

Es gebe also einen roten Faden der Hoffnung, der die „gesamte Heilsgeschichte“ miteinander in Verbindung bringe und „Quell der Freude“ sei: „Heute spricht die Kirche zu uns von der Freude der Hoffnung. Im ersten Gebet der Messe haben wir Gott um die Gnade gebeten, die Hoffnung der Kirche zu bewahren, damit sie nicht scheitere. Und Paulus sagt, als er von unserem Abraham spricht: ,Glaubt gegen alle Hoffnung´. Wenn es keine menschliche Hoffnung gibt, dann gibt es diese Tugend, die dich voran bringt, bescheiden, einfach, aber sie gibt dir Freude, manchmal auch große Freude, manchmal nur den Frieden, die Sicherheit, dass diese Hoffnung nicht enttäuscht.“

Diese Freude des Abraham, diese Hoffnung, „wächst in der Geschichte“. „Manchmal“, so gab der Papst zu bedenken, „versteckt sie sich, man sieht sie nicht; manchmal erscheint sie ganz offensichtlich.“ Franziskus beruft sich auf das Beispiel der schwangeren Elisabeth, die vor Freude jubelt, als sie von ihrer Kusine Maria besucht wird. Das ist die „Freude an der Anwesenheit Gottes, der mit seinem Volk wandert. Und wenn es Freude gibt, dann gibt es Frieden. Das ist die Tugend der Hoffnung: von der Freude zum Frieden“, so Franziskus. Diese Hoffnung, so führte er weiter aus, „enttäuscht niemals“, nicht einmal in den Momenten der Sklaverei, als das Volk Gottes in der Fremde war.

Dieser „Faden der Hoffnung“ beginne mit Abraham, „Gott der mit Abraham spricht“, und „endet“ mit Jesus. In seiner Predigt ringt Papst Franziskus mit einer Beschreibung der Merkmale dieser Hoffnung: Denn wenn man auch sagen könne, dass man Glauben und Nächstenliebe besitze, so sei es doch schwieriger, auf die Frage nach der Hoffnung zu antworten.

„Das können wir oft sehr einfach sagen, doch wenn man fragt: Hast du Hoffnung? Hast du die Freude der Hoffnung? ,Also Pater, das verstehe ich nicht, erklären Sie mir das´. Die Hoffnung, diese bescheidene Tugend, die unter dem Wasser des Lebens mitfließt, aber die uns stützt, damit wir nicht in den vielen Schwierigkeiten untergehen, damit wir nicht diesen Wunsch verlieren, Gott zu finden, dieses wundervolle Antlitz, das wir alle eines Tages sehen werden: die Hoffnung“.

Heute, so bekräftigte der Papst, „ist ein schöner Tag, um das zu denken“: Gott selbst, der Abraham gerufen hat und ihn aus seiner Heimat weggehen lassen hat, ohne dass dieser wüsste, wo er denn hingehen müsse; das ist derselbe Gott, der sich ans Kreuz nageln lässt, um das Versprechen zu halten, das er gegeben hat. „Es ist derselbe Gott, der in der Fülle der Zeiten dafür sorgt, dass dieses Versprechen für uns alle Realität werde. Und was diesen ersten Moment an diesen letzten Moment knüpft, ist der Hoffnungsfaden; und das, was mein christliches Leben an unser christliches Leben bindet, von einem Moment auf den anderen, um immer voran zu gehen – Sünder, aber vorwärts – das ist die Hoffnung; und das, was uns Frieden gibt in den schlimmen Momenten, in den dunkelsten Momenten unseres Lebens, das ist die Hoffnung. Die Hoffnung enttäuscht nicht, sie ist immer da. Schweigsam, bescheiden, aber stark. “

(rv 17.03.2016 cs)








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