Der CDU-Politiker Dieter Dombrowski fordert als Ersatz für die geplante Abschaffung
der Stasi-Unterlagenbehörde in ihrer bisherigen Form die Schaffung des Postens eines
SED-Opferbeauftragten. Es brauche einen vom Bundestag gewählten Beauftragten für die
Aufarbeitung der zweiten deutschen Diktatur, sagte der Vorsitzende der Union der Opferverbände
Kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG) der in Halle erscheinenden „Mitteldeutschen Zeitung“.
„Wir haben ungefähr 20 Beauftragte des Bundes“, so Dombrowski. Es gebe keinen Grund,
warum es „für das Schicksal von 17 Millionen Deutschen, darunter Hunderttausende Stasi-Opfer,
nicht einen Ansprechpartner und Multiplikator geben sollte als Lobbyist für ihre
Interessen“.
Die kürzliche Überreichung der Entlassungsurkunde an den Stasi-Unterlagenbeauftragten
Roland Jahn habe man „als einen Schlag ins Gesicht der Opfer“ empfunden, sagte Dombrowski,
„egal, was sich die Politik dabei gedacht hat“. Es gebe große Sorge, dass „politische
Ränkespiele“ mehr gälten als die Interessen der Opfer.
(kna 17.03.2016 ord)
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