2016-03-11 13:49:00

Papst und Kurie beenden Fastenexerzitien


An diesem Freitag haben Papst Franziskus und die Kurienkardinäle und -Bischöfe ihre diesjährigen Fastenexerzitien in Ariccia beendet. Knapp fünf Tage lang meditierten sie unter Anleitung von Exerzitienmeister Ermes Ronchi anhand von Schrifttexten über Transparenz in der Kirche, Barmherzigkeit, Liebe und Gerechtigkeit. Am Freitag ging es noch einmal um die alltägliche Nähe Gottes.

Am Freitag ging es um die Präsenz Gottes im Alltag. Ermes Ronchi bezog sich dabei auf Mariä Verkündigung. 30 Jahre lang habe die Frau von Nazareth ohne besondere Vorkommnisse und Erscheinungen ihren Glaubensalltag gelebt. Ihr, der Hausfrau, sei es gelungen, eine Spiritualität des Außergewöhnlichen auf eine Mystik des Alltags herunterzuheben. In diesem Alltag herrsche ein Gefühl der Freude.

„Wir, die wir schwere Lasten und Verantwortung schultern, werden von Maria daran erinnert, dass der Glaube immer freudiges Vertrauen sein muss. Maria ist eine Prophetin der Glückseligkeit für unser Leben, wie ein Segen der Hoffnung, tröstlich,“ so Ronchi. Es handele sich um die Freude am Glauben.

Diese werde auch im Gründungsbuch der Heiligen Teresa von Avila deutlich, worin sie einen Brief an ihre Mitschwestern schrieb. „Schwestern, erinnert euch, Gott ist zwischen den Töpfen, in der Küche. Wie bewegt sich der Herr des Universums in der Küche des Klosters, zwischen Krügen, Töpfen und Geschirr?…Gott in der Küche, das bedeutet Gott in unsere Nähe zu bringen…Wenn du ihn nicht zu Hause spürst, also in den einfachsten Dingen, dann hast du den Gott des Lebens noch nicht gefunden. Dann bist du noch bei der rationalen Vorstellung eines Gottes der Religion.“

Maria hingegen, so betonte Ronchi, sei es gelungen, den dramatischsten Riss unseres Glaubens zusammenzuflicken: Den Gott der Religion und den Gott des Lebens.

Außergewöhnlich bei den Exerzitien dieses Jahr war wohl, dass der Exerzitienmeister selbst die Abwesenheit von Frauen in der Runde ansprach. Anlässlich des Welttags der Frau am vergangenen Dienstag betonte er, dass im Evangelium viele Frauen Jesus folgten, und beklagte die ausschließliche Präsenz von Männern bei den Fastenexerzitien für die Kurie. Auch das Thema Transparenz in der Kirche wurde angesprochen. Was viele Christen verletze, sei, wie sehr sich einige Kleriker ums Geld sorgten. „Die Kirche darf keine Angst vor der Transparenz haben“, so Ronchi, auch Jesus habe gefragt, wie viele Brote und Fische da seien. Dann aber müsse das auch richtig eingesetzt werden. Jesu Logik sei die des Gebens. Man brauche die Nahrungsmittel der Welt gar nicht zu vermehren, es reiche, sie zu verteilen und bei sich selbst zu beginnen.

(rv 11.03.2016 cz)








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