2016-03-09 13:09:00

Südafrika: Bischöfe rufen zur Abkehr von Rassismus auf


Die südafrikanische katholische Bischofskonferenz appelliert an die Gläubigen vor Ort, zur Befreiung des Landes vom Rassismus beizutragen. Um das Problem zu bewältigen, müsse man zunächst einmal akzeptieren, dass es bestehe, heißt es in einem Hirtenbrief der Bischöfe. Gerade in Südafrika gebe es nach Kolonialismus und Apartheid ein kollektives Trauma. Die Bischöfe baten Gott und alle Betroffenen um Vergebung für die historische Mitschuld der Kirche an Rassismus. Aktuell käme es zu einer erneuten Hochphase von Diskriminierung, ein Problem, dem man sich stellen müsse.

In einem offenen Gespräch müsse man nun Wege suchen, Rassismus angemessen zu begegnen und zu überwinden. Der Heilige Petrus und die frühe Kirche hätten durch die Führung des Heiligen Geistes erfahren, dass keine Ethnie einer anderen überlegen sei. Auch heute rufe der Heilige Geist die Menschen zum Heil. Sie müssten ein Verhältnis der Gleichheit, Würde und des gegenseitigen Respekts zueinander aufbauen. Selbst in der Liturgie und im Evangelium findet sich der Aufruf, kulturelle Vielfalt als Geschenk Gottes zu schätzen. Die gemeinsame Feier der Eucharistie sei „ein Symbol der Einheit“ und schaffe „eine Gemeinschaft des Glaubens“, die keine Unterschiede zwischen ihren Mitgliedern kenne.

Alle Diözesen und Pfarreien müssten in das Projekt eingebunden werden, fordern die südafrikanischen Bischöfe. Sie bitten jeden Einzelnen, sich der Kampagne zu verpflichten und Familiengebete, spezielle Gebets- und Fastentage zu organisieren und über die ethnischen Grenzen hinweg mit anderen Gemeindemitgliedern zusammenzuarbeiten. Besonders bedeutsam sei das Sakrament der Versöhnung, weil es die Gläubigen zum Heil und zur Vergebung des gnädigen Vaters führe.

Die südafrikanischen Bischöfe stellten ihren Hirtenbrief in Zusammenhang mit dem Jubiläumsjahr der Barmherzigkeit her, das Papst Franziskus am 11. April des vorigen Jahres ausgerufen hatte. Es biete einen besonderen Anlass, nach der Gnade Gottes zu streben.

(rv 09.03.16 ar)








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