2016-03-05 11:01:00

Vatikan/Jemen: Papst ist schockiert über Terror in Aden


Papst Franziskus ist schockiert und tief traurig über den Mord an vier Missionarinnen der Nächstenliebe und weiteren zwölf Menschen in einem Altenheim im Jemen. Das steht in einem Kondolenztelegramm aus dem Vatikan, das die Unterschrift von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin trägt. Die Terrorattacke in Aden sei ein „Akt der Sinnlosigkeit und der diabolischen Gewalt“. Franziskus übermittle seine spirituelle Nähe. „Er betet dafür, dass dieses sinnlose Abschlachten die Gewissen erwachen lässt, eine Änderung in den Herzen bewirkt und alle Konfliktparteien dazu bewegt, ihre Waffen abzulegen und den Weg des Dialogs einzuschlagen“, heißt es in dem Schreiben aus dem Vatikan weiter. Im Namen Gottes rufe Franziskus alle dazu auf, keine Gewalt anzuwenden und für das Volk Jemens zu arbeiten, „besonders für die bedürftigsten Menschen, denen die Schwestern und ihre Helfer dienen wollten“. Der Gemeinschaft der Missionarinnen der Nächstenliebe sprach Franziskus „sein vom Gebet getragenes Mitgefühl und seine Solidarität“ aus.

Mutmaßliche Dschihadisten haben am Donnerstag in der jemenitischen Hafenstadt Aden ein von den Mutter-Teresa-Schwestern betriebenes Seniorenheim angegriffen und 16 Menschen ermordet, alles Mitarbeiter. Wie die Behörden des arabischen Landes mitteilten, erschossen vier bewaffnete Männer zunächst einen Wachmann, stürmten dann das Gebäude und töteten dort arbeitende Schwestern, Pflegekräfte, Fahrer und Köche. Zwei der ermordeten Ordensfrauen stammten aus Ruanda und je eine aus Kenia und Indien. Die Oberin entging dem Massaker, weil sie sich verstecken konnte.

Nach Angaben des Apostolischen Vikars von Süd-Arabien, Bischof Paul Hinder, hatten die Schwestern in Aden mehrmals Drohungen erhalten. Sie hatten dennoch beschlossen zu bleiben, weil das Teilen schwerer Lebenssituationen zu ihrer Spiritualität gehöre.1998 waren bereits einmal im Jemen drei Missionarinnen der Nächstenliebe ermordet worden.

Bisher bekannte sich niemand zu dem Terrorangriff in Aden. Ein Vertreter der jemenitischen Sicherheitsbehörden machte die Terrormiliz „Islamischer Staat“ für die Bluttat verantwortlich. Diese hatte zuletzt ihr Einflussgebiet in der Region Aden ausgeweitet. Andere Quellen nennen als mutmaßliche Täter Angehörige des Islamistennetzwerks „Al Kaida“, das seine Hochburgen im Osten des Landes hat. 

Im Jemen kämpfen die Truppen des sunnitischen Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi gegen schiitische Huthi-Rebellen und deren Verbündete, aber auch gegen den IS. Eine Militärallianz unter Führung von Saudi-Arabien unterstützt die Truppen der jemenitischen Regierung.

(rv/dw 05.03.2016 gs)








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