2016-03-05 11:58:00

Vatikan: Fast 18 Prozent der Weltbevölkerung sind Katholiken


17,8 Prozent der Weltbevölkerung sind Katholiken. Das teilte der Vatikan an diesem Samstag mit, anlässlich der Vorstellung des neuen „Annuario Pontificio“ – dem Adress- und Namensverzeichnis der römischen Kurie, der Diözesen und kirchlichen Einrichtungen der Weltkirche. Jeweils mit der Publizierung des Annuario wird auch die Statistik der katholischen Kirche vorgestellt. Das Referenzjahr ist diesmal das Jahr 2014. Als Vergleichsbasis wurde das Jahr 2005 herangezogen, womit die Entwicklung in zehn Jahren deutlich wird. Vor zwei Jahren gab es demnach 1,272 Milliarden Katholiken weltweit. Das bedeutet einen Anstieg von rund 14 Prozent in einem Jahrzehnt. Die Weltbevölkerung wuchs im selben Zeitraum um rund 11 Prozent.

Europa ist abermals der Kontinent mit den größten Schwierigkeiten bei der Entwicklung der Katholikenzahlen. Zwar leben heute fast ein Viertel aller Katholiken in Europa, doch der Anstieg betrug nur zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Negativ ist die Entwicklung in Ozeanien (also vor allem Australien): dort steigt die Zahl der Katholiken (plus ca. 16 Prozent) langsamer als das Bevölkerungswachstum (plus 18 Prozent). Umgekehrt wächst in Asien die Zahl der Katholiken (plus 20 Prozent) schneller als die Bevölkerung (plus 10 Prozent).

Dies zeige, so die Vatikannote, welche verschiedenen Dynamiken in der Weltkirche derzeit herrschten. Zwar lebten heute rund 60 Prozent der Weltbevölkerung in Asien, doch nur 11 Prozent der Katholiken sind Asiaten. Den größten Zuwachs an katholischen Kirchenmitgliedern gebe es in Afrika. 2014 wurden dort 215 Millionen Getaufte gezählt, die Zahl wuchs fast doppelt so schnell wie in Asien.

Im Jahrzehnt vor 2014 ist die Zahl der Bischöfe um rund acht Prozent gestiegen: gab es 2005 weltweit 4.841 Bischöfe, so waren es der jüngsten Statistik zufolge 5.237. Jeder Bischof hatte 2005 im Schnitt 230.000 Gläubige, zehn Jahre später ist diese Zahl auf rund 243.000 Gläubige pro Bischof gestiegen.

Zwischen 2005 und 2014 ist die Zahl der Priester weltweit auf über 9.300 gestiegen. Vor zwei Jahren gab es 415.792 Geistliche in der Weltkirche. In Europa und Ozeanien allerdings ist der Priestermangel auch statistisch feststellbar. In Ozeanien sank die Zahl der Priester im Laufe der zehn Jahre um fast zwei Prozent, in Europa ist der Priesterbestand im selben Zeitraum um über acht Prozent gesunken.

Auch die Zahl der Ordensmänner ist weltweit leicht gesunken. 2014 gab es 54.559 Ordensmänner. Bei den Ordensfrauen hingegen ist die Zahl in Amerika, Ozeanien und Europa um fast 20 Prozent gesunken, während Afrika und Asien weiterhin stark wachsen: Insgesamt 682.729 Ordensfrauen gibt es in der katholischen Kirche.

(rv 05.03.2016 mg)








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