2016-02-28 08:17:00

D: Evangelischer Bischof beobachtet Misstrauen gegen Religion


Berlins evangelischer Bischof Markus Dröge beobachtet ein wachsendes Misstrauen gegenüber Religionen. „Wir haben jetzt das schwierige Phänomen, dass das Misstrauen gegen Religion auch auf uns abfärbt“, sagte er der „Berliner Zeitung“. Wenn Menschen vor 20 Jahren gefragt wurden, wofür die Kirche stehe, seien Begriffe wie Frieden, Gerechtigkeit oder Bewahrung der Schöpfung genannt worden. „Es wäre keiner auf die Idee gekommen, den christlichen Glauben als verdächtig für Gewaltbereitschaft zu sehen“, unterstrich das Ratsmitglied der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

Der Berliner Bischof führte weiter aus, durch die weltweite Situation begegne man jetzt aber der Meinung, am besten lasse man Religion außen vor. Dies scheine die größte Chance auf eine friedliche Gesellschaft zu sein. Er selbst sei der Überzeugung, das genau dies nicht gut wäre. Er verwies in dem Interview auch auf die Expertise der Kirchen bei der Integration von Flüchtlingen. Entsetzt äußerte er sich über „die Feindschaft, die uns von rechtspopulistischen Kräften begegnet“.

Ängste wegen der nach Deutschland zuwandernden Muslime hat Dröge nicht: „Vielleicht werden wir bei sechs Prozent Muslimen landen. Da kann man nicht von Islamisierung sprechen.“ Die Kirche verändere sich jedoch. Sei es früher in Westdeutschland selbstverständlich gewesen, Christ zu sein, nehme die Zahl der Gläubigen ab. „Aber diejenigen, die glauben, stehen bewusster dazu“, fügte Dröge hinzu.

(evangelisch.de 28.02.2016 mg)








All the contents on this site are copyrighted ©.