2016-02-11 11:37:00

30 Millionen Unterschlagung - Monsignore unter Hausarrest


Die italienische Justiz hat einen Haftbefehl gegen den aus Argentinien stammenden Priester Patrizio Benvenuti beantragt. Der 64-jährige Priester, der seinen Wohnsitz auf den Kanarischen Inseln hat, soll laut laufenden internationalen Ermittlungen illegale Geschäfte im Immobilien- und Finanzbereich gemacht haben. Auch gegen seinen engen Mitarbeiter, den Franzosen Christian Ventisette, soll ein internationaler Haftbefehl vorliegen, berichtet die katholische Tageszeitung „Avvenire“. Die Ermittlungen führt derzeit die Steuerfahndung der norditalienischen Provinz Bozen durch. Der Geistliche steht derzeit unter Hausarrest in Bozen.

Nach Angaben der Justizbehörde in Bozen seien der Priester und der Geschäftsmann Ventisette die Initiatoren und Organisatoren einer kriminellen Vereinigung mit Aktivitäten im In- und Ausland gewesen. Dabei handelte es sich offenbar um wiederholte Verbrechen wie Betrug, Geldwäsche und Steuerhinterziehung, an denen Personen und Unternehmen aus Frankreich, Belgien, der Schweiz , Luxemburg, den USA und Italien beteiligt gewesen sein sollen. Teil dieser kriminellen Organisation waren neun weitere Personen, die in unterschiedlicher Weise an den rechtswidrigen Handlungen beteiligt waren.

Dem Gericht liegen Informationen vor, dass fast 300, meist im Ausland lebende ältere Menschen, betrogen wurden, die mit der Hoffnung auf Ersparnisse vermeintlichen Experten im Immobilien- und Finanzsektor ihr Geld anvertrauten und Benvenutis Stiftung „Kepha“ die Finanzbeträge überwiesen.

So wurden insgesamt rund 30 Millionen Euro von ausländischen und italienischen Unternehmen erbeutet. Die Ermittlungen kamen aufgrund der Beschwerde einer ehemaligen Mitarbeiterin des verhafteten Priesters ins Rollen. Eine Nonne, die in seinem Haus in Südtirol Bankdokumente fand, war über die Bewegungen von Hunderttausenden von Euro verwundert.

(avvenire 11.02.2016 cb)








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