Harsche Kritik an der schwedischen Regierung für ihren Umgang mit Flüchtlingen gibt es von Stockholmer katholischen Bischof Andreas Arborelius. Die schwedischen Christen fänden es bedauerlich, dass die Politik so drastisch verändert werde, sagte Arborelius am Dienstag dem Deutschlandfunk. Er hoffe, dass die Verantwortlichen zukünftig wieder bereit seien, mehr Offenheit zu zeigen.
Des Weiteren führte Arborelius aus, dass die Regierung mit der Wiedereinführung
von Grenzkontrollen und der geplanten Verschärfung des Asylrechts auf Flüchtlingskritiker
im eigenen Land reagiere: Weil man nicht so schnell eine Lösung gefunden habe, die
vielen Flüchtlinge unterzubringen, hätten die Politiker Panik bekommen und schroff
reagiert. Zur Aufgabe der Christen in der Flüchtlingskrise sagte Arborelius: „Die
Bibel will uns inspirieren in der heutigen Politik etwas zu tun, das mit der Lehre
und der Botschaft Jesu verbunden ist." Es sei wichtig, so viele Fremde wie möglich
zu empfangen. Seine Kirche versuche, in einigen Fällen Abschiebungen zu verhindern
und mit den Kritikern ins Gespräch zu kommen, wenngleich man nicht alle Menschen erreichen
könne.
In der letzten Woche hatte Schwedens Regierung die Abschiebung von rund 80.000 abgelehnten
Asylbewerbern angekündigt. Am vergangenen Samstag war es in Stockholm zu Ausschreitungen
gegenüber jungen Migranten gekommen.
(kna 02.02.2016 no)
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