2016-02-02 11:02:00

Italien: „Keine Allarmierung um Flüchtlingskinder betreiben“


In einem Fernsehinterview des katholischen Senders TV2000 relativiert der Direktor der Stiftung Migrantes, Gianfranco Perego, die von Europol veröffentlichten Daten, nach denen 10.000 Flüchtlingskinder in Europa verschwunden und möglicherweise Opfer von Menschenhändlern geworden sein sollen.

„Das Fehlen der humanitären Korridore hat den Menschenhandel, bei welchem schutzbedürftige Kinder am stärksten gefährdet sind, erst entstehen lassen. Hier jedoch zu sagen, dass alle Minderjährigen Opfer von Menschenhandel seien, ist eine übertriebene Allarmierung. Das heißt aber auch nicht, dass man nicht auf ihre Sicherheit achten müsse“, betonte der Prälat in der Nachrichtensendung „Tg2000“.

Er schlage einen Begleitschutz für die Minderjährigen vor, die in Europa ankommen, bis sie ihr Ziel erreichen. Rund 80 Prozent der unbegleiteten Minderjährigen sei laut Perego zwischen 16 und 17 Jahre alt. Die Familien investierten in die jungen Familienmitglieder, da sie darauf hoffen, dass sie schneller eine Aufenthaltsgenehmigung und eine Arbeit erhalten würden, um die Familie im Herkunftsland unterstützen zu können.

Europol geht davon aus, dass von den mehr als eineinhalb Millionen im Vorjahr in Europa eingetroffenen Flüchtlingen 27 Prozent unbegleitete Kinder und Jugendliche seien. In den vergangenen zwei Jahren seien mehr als 10.000 minderjährige Flüchtlinge verschwunden. Allein in Italien seien es mehr als 5000. Etliche davon könnten Opfer von Erpressung, Menschenhandel und Ausbeutung geworden sein.

(TV2000 02.02.2016 no)








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