2016-02-01 11:12:00

Frauen und Männer dürfen gemeinsam an der Klagemauer beten


An der Jerusalemer Klagemauer dürfen in einer besonderen Zone künftig Frauen und Männer gemeinsam beten. Das beschloss das israelische Kabinett am Sonntag. Die Regelung soll einen jahrelangen Streit um religiöse Rechte von Frauen an der heiligen Stätte entschärfen.

Israels Regierung stimmte der Einrichtung eines egalitären Gebetsbereichs mit 15 Ja- und fünf Nein-Stimmen zu. Konservativen und reformjüdischen Bewegungen soll es in dem einzurichtenden Abschnitt gestattet werden, gemeinsame Gebete für Männer und Frauen abzuhalten. Gegenstimmen kamen den Berichten zufolge von Ministern aus dem strengreligiösen Lager.

Der 900 Quadratmeter große Bereich soll südlich an die bereits existierenden geschlechtergetrennten Gebetsbereiche anschließen. Eine bereits vor zwei Jahren zu diesem Zweck vorübergehend errichtete Plattform soll entfernt und durch eine dauerhafte, mehretagige Konstruktion ersetzt werden. Alle Gebetsbereiche sollen durch einen neuen, gemeinsamen Eingang zugänglich sein.

Ferner sieht das Abkommen vor, dass die bestehenden geschlechtergetrennten Gebetsabschnitte weiterhin unter orthodox-jüdischer Aufsicht bleiben. Für den neuen Gebetsbereich werden Tora-Lesungen durch Frauen nicht explizit verboten, ebenso das Tragen von Gebetsschals oder -riemen nicht, wie es u.a. die Aktivistinnen der Frauenbewegung „Women of the Wall“ (WOW; dt. Frauen der Klagemauer) tun. Das für die Klagemauer zuständige Rabbinat sieht darin jedoch eine Verletzung des jüdischen Religionsrechts.

(kna 01.02.2016 cz)








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