2016-01-28 11:08:00

Papstmesse: Verlieren, um zu gewinnen


Der Christ hat ein großes Herz, denn er ist Kind eines großherzigen Vaters: Das sagte Papst Franziskus am Donnerstag in der Morgenmesse in Santa Marta am Festtag des hl. Thomas von Aquin. „Das Geheimnis Gottes ist Licht“, betonte der Papst unter Berufung auf das Tagesevangelium, in dem Jesus sagt: „Zündet man etwa ein Licht an und stülpt ein Gefäß darüber oder stellt es unter das Bett? Stellt man es nicht auf den Leuchter?“ (Mk 4, 21)

„Das ist eines der Merkmale des Christen, der das Licht bei der Taufe empfangen hat und es weitergeben soll. Das heißt, der Christ ist ein Zeuge. Zeugnis. Eine der charakteristischen Haltungen der Christen. Ein Christ, der dieses Licht mit sich trägt, muss es sichtbar machen, denn er ist ein Zeuge. Wenn ein Christ es vorzieht, das Licht Gottes lieber nicht zu zeigen, und die eigene Finsternis vorzieht, die in sein Herz eindringt, weil er vor dem Licht Angst hat und die dunklen Vorbilder ihm besser gefallen, dann fehlt ihm etwas, und er ist kein wahrer Christ. Das Zeugnis: Ein Christ ist ein Zeuge. Von Jesus Christus, dem Licht Gottes. Und mit diesem Licht muss er den Leuchter seines Lebens anzünden.“

Im Evangelium heiße es: ‚Nach dem Maß, mit dem ihr messt und zuteilt, wird euch zugeteilt werden, ja es wird euch noch mehr gegeben‘ (Mk 4, 24). Eine weitere Eigenschaft des Christen, so der Papst, sei der Großmut, denn ein Christ sei ja Kind eines großmütigen Vaters:

„Das Herz des Christen ist groß, es ist immer offen. Es ist kein Herz, das sich im eigenen Egoismus verschließt. Oder Grenzen setzt bis hierhin oder dahin. Wenn du in dieses Licht Jesu eintrittst, in seine Freundschaft, wenn du dich vom Heiligen Geist führen lässt, geht das Herz auf, es wird weit. Der Christ verdient an diesem Punkt nichts, er verliert. Aber er verliert, um eine andere Sache zu gewinnen, und mit dieser ‚Niederlage der eigenen Interessen‘ gewinnt er Jesus. Der Christ gewinnt, indem er Zeuge Jesu wird.“

Papst Franziskus wandte sich auch an einige anwesende Priester, die den fünfzigsten Jahrestag ihrer Weihe feierten.

„Es ist für mich eine Freude, mit euch zu feiern, die ihr fünfzig Jahre auf dem Weg des Lichts und des Zeugnisses gegangen seid. Seit fünfzig Jahren versucht ihr, besser zu sein, den Leuchter anzuzünden. Manchmal fällt er hinunter, aber dann versuchen wir es erneut - immer mit diesem Willen, Licht zu bringen, großzügig, also mit Großherzigkeit. Nur Gott weiß, wie viele Menschen ihr großherzig aufgenommen habt, mit der Güte eines Vaters, eines Bruders. Wie vielen Menschen, deren Herz ein wenig dunkel war, habt ihr das Licht Jesu gebracht. Danke! Danke für das, was ihr für die Kirche getan habt, für die Kirche und für Jesus. Möge der Herr euch weiterhin diese große Freude schenken, gut gesät zu haben, gut erleuchtet zu haben und die Arme ausgestreckt zu haben, um alle mit großem Herzen aufzunehmen.“

(rv 28.01.2016 cz)

 

 








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