2016-01-28 17:51:00

Papst verlangt einheitliche Bioethik-Standards


Papst Franziskus hat zu internationalen bioethischen Standards aufgerufen. Diese müssten fundamentale menschliche Werte und das Lebensrecht sichern, sagte er am Donnerstag im Vatikan vor den Mitgliedern des italienischen Nationalen Komitees für Bioethik. Entschieden wandte sich der Papst gegen ein relativierendes Nützlichkeitsdenken, das den Menschen nur als Mittel zum Zweck begreife und etwa Embryonen, Alte und Kranke wie ein Wegwerfprodukt behandle. Das menschliche Leben müsse vom Moment der Zeugung bis zum natürlichen Tod unter dem besonderen Schutz der Gesellschaft und der Wissenschaft stehen, forderte Franziskus vor dem Komitee.

Über klassische Kernthemen der Bioethik hinausgehend, lenkte der Papst den Blick der Wissenschaftler auf die Frage der Umwelt. Er wünschte sich von dem Komitee, dass es Eingriffe zur Konservierung, Bewahrung und Pflege der Schöpfung fördere. Sinnvoll wäre es, so regte Franziskus an, biozentrische mit anthropozentrischen Theorien abzugleichen. Es gelte hier zu neuen Einsichten zu gelangen, die die „rechte Zentralität des Menschen mit Bezug auf die anderen Lebewesen und die Umwelt“ anerkennen, auch um die Bedingungen für den Schutz der künftigen Generationen zu definieren.  

Das italienische Nationale Komitee für Bioethik bewertet die Entwicklungen in der Biotechnologie nach ethischen Kriterien und berät die italienische Politik.

(kap/rv 28.01.2016 gs)








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