2016-01-27 13:44:00

FAO: Der Kampf gegen die Armut und gegen El Niño


Das Wetter vorhersagen, um das Schlimmste zu vermeiden: Das ist eines der Ziele der Welternährungsorganisation FAO, die mit vereinten Kräften den verheerenden Auswirkungen von „El Niño“ am Horn von Afrika entgegenwirken will. Ohne präventive Maßnahmen seien in diesem Jahr Millionen Menschen wegen El Nino von Hunger, Wasserknappheit und Seuchen bedroht; allein in Äthiopien könnten 2016 wegen der starken Dürre zehn Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen sein. Die Landwirtschaft und die Fischerei, Grundeinkommen für viele Menschen in Entwicklungsländern, sind gefährdet. Neil Marsland, Sicherheitsexperte der FAO, warnt:

„Die klimatischen Entwicklungen derzeit stellen die Landwirtschaft auf eine harte Probe. Was wir jetzt machen müssen, ist, das System gegen diese extremen Wetterveränderungen resistent zu machen. Die FAO versucht hier an vier Fronten zu arbeiten: Vor allem arbeiten wir mit den Regierungen zusammen auf politischer Ebene, dann versuchen wir das  Alarmsystem zu verbessern und auch das Infosystem, wenn sich ein Naturphänomen nähert – um die Information rechtzeitig zu verbreiten. Wir bereiten die Menschen darauf vor, und letztlich versuchen wir den Umgang mit den Katastrophen zu verbessern und somit das Leid der Menschen zu verringern.“

Das „Kind“: El Niño, die Wetteranomalie, hat ihren Namen von peruanischen Fischern, die das Phänomen zuerst an Weihnachten beobachteten. In unregelmäßigen Abständen tritt es auf und sorgt für Wetter-Katastrophen: Kalte und warme Meeresströmungen im Pazifik an der Küste Südamerikas versiegen oder kehren sich um, und das betrifft dann die ganze Welt und führt zu weltweiten Naturkatastrophen. Der jetzige El Niño könnte der stärkste überhaupt seit Entdeckung des Phänomens sein - viele Grüße vom Klimawandel. Was ist nun zu tun, was können wir Menschen machen?

„Einiges. Vor allem ist es so: Das wird nicht enden. Wir sprechen eben über die Auswirkungen des Klimawandels und der erwarteten Zunahme der Häufigkeit und der Schwere dieser Ereignisse in diesem Jahrhundert. Also müssen wir wirklich einen Weg finden, um die Fähigkeiten der Menschen zu steigern, mit diesen Ereignissen fertig zu werden –  mit einer Anpassung der landwirtschaftlichen Systeme und neuen Verfahren der Tierhaltung. Das ist die erste Sache. Zweitens stehen wir vor einer Situation, in der die Auswirkungen dieser Phänomene auf die Landwirtschaft extrem hoch sind. Also möchten wir mehr Aufmerksamkeit generieren. Wenn wir von „El Niño“ sprechen, müssen wir besser an die Ausrüstung der Landwirtschaft denken, um den Konsequenzen zu trotzen. Und  was auch noch zu erwähnen ist – nach jedem El Niño kommt dann La Niña, darauf müssen wir sehr achtsam sein.“

La Niña ist sozusagen die kleine Schwester von El Niño - und genau das entgegengesetzte Phänomen. Es tritt deshalb meist im Anschluss an ein El Niño- Ereignis auf. Dabei kühlt sich das Oberflächenwasser im äquatorialen Bereich des Ostpazifiks überdurchschnittlich ab. Beim Wetterphänomen El Niño sammeln sich hingegen warme Wassermassen im zentralen und östlichen Pazifik, die Folge sind weltweite Wetterextreme. Die Vereinten Nationen hatten bereits im November gewarnt, der diesjährige El Niño sei schon jetzt der schlimmste seit mehr als 15 Jahren.

(rv 27.01.2016 no)








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