2016-01-21 11:26:00

Irak: Zerstörung des weltberühmten Eliasklosters „eine Tragödie“


Ein neuer Schub der Zerstörung christlicher Kulturgüter im Irak: die Terrormiliz des sogenannten „Islamischen Staates“ (IS) hat bei Mossul die Reste des weltberühmten Elias-Kloster (Deir Mar Elia) aus dem 6. Jahrhundert dem Erdboden gleichgemacht. Wie aktuelle Satellitenaufnahmen zeigen, ist der gesamte Komplex des 1.400 Jahre alten Klosters vollständig eingeebnet. In Bagdad erreichten wir den chaldäischen Weihbischof Shlemon Warduni. „Eine weitere Tragödie“, sagte er uns, „diese Nachricht betrübt mich und zerstört mir das Herz“. Die Seminaristen seien alljährlich am Tag des Heiligen Elias zu dem Kloster gepilgert und hätten in den Ruinen die Liturgie gefeiert.

„Wenn dieser Krieg nicht aufhört, werden wir noch viele weitere schreckliche Dinge hören. Wenn Tollwut da ist, kann alles geschehen. Gewisse Leute sind in den Irak eigens gekommen, um zu zerstören und zu morden, um schreckliche Dinge gegen Gott und den Menschen zu begehen. Wir wiederholen ständig: Macht Schluss mit diesem Krieg! Wenn die USA, Europa und die arabischen Ländern nicht gemeinsam etwas unternehmen für das, was Gott geschaffen hat, wird es eine Tragödie.“

Erst 2008 hatten irakische Archäologen das Kloster Mar Elia untersucht, um den Erhaltungszustand der Ruinen und nötige Renovierungsmaßnahmen zu ermitteln. Die Stätte war ein bedeutendes Pilgerziel für chaldäische Christen. Der Gründermönch des Klosters, Mar Elia, wird als Heiliger verehrt.

In der benachbarten Großstadt Mossul gibt es seit dem Einfall der Terrormiliz im Sommer 2014 nur noch wenige Christen, die über die Vorgänge Auskunft geben könnten, sagte der Bagdader Nuntiaturrat Luigi Cona gegenüber der Agentur „Kathpress". Es handle sich um „Behinderte und Alte, die nicht in der Lage waren zu fliehen".

(rv/kap 21.01.2016 gs)








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